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![]() ![]() Ernst Manheim: Übersicht (1927/28). Handschriftliches Exposé zu seiner Dissertation ![]() ![]() Beglaubigte Abschrift der Promotionsurkunde Ernst Manheims. Leipzig 1928 ![]() ![]() Anna Sophie Manheim-Vitters (2. von rechts) mit Sohn (Frank) Tibor im Kreis der Familie Freyer am Plattensee, Ungarn ![]() Ernst und (Frank) Tibor Manheim 1933 |
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![]() ![]() Auf Initiative eines Kieler Studienfreundes übersiedelte Ernst Manheim im Herbst 1923 nach Kiel, wo er sein Studium der Philosophie an der dortigen Christian-Albrechts-Universität 1923/24 bis 1924/25 fortsetzte, daneben aber auch soziologische Lehrveranstaltungen bei Ferdinand Tönnies (1855-1936) besuchte. Hier befreundete er sich 1923 mit dem damaligen Professor der Philosophie Hans Freyer (1887-1969), der 1925 als Professor der Soziologie nach Leipzig berufen wurde und der Manheim überredete, mit ihm nach Leipzig zu gehen. Manheim setzte sein Studium der Philosophie an der Universität Leipzig 1925 bis 1926/27 fort. Er besuchte daneben auch Lehrveranstaltungen aus Volkswirtschaftslehre und Soziologie, letztere vor allem bei Hans Freyer . Im August 1928 wurde er aufgrund seiner Arbeit "Zur Logik des konkreten Begriffs" bei Theodor Litt (1880-1962) und Hans Freyer zum Dr. phil. (Philosophie) promoviert.
1926 bis 1933 arbeitete Manheim als Assistent ohne Etat bei Hans Freyer an der Universität in Leipzig, wo er auch 1929 bis 1932 Lehrveranstaltungen abhielt. Außerdem lehrte er 1926 bis 1933 an der Volkshochschule in Leipzig, wo er noch im Februar 1933 einen Vortrag über die "Soziologie der Tat" hielt. Im April 1931 erhielt Manheim ein eineinhalbjähriges Stipendium von der August Stern-Stiftung in Leipzig, um an seiner Habilitationsschrift über "Die Träger der öffentlichen Meinung. Studien zur Soziologie der Öffentlichkeit" zu arbeiten. Dieses Buch ist zweifelsohne sein bekanntestes Werk und darf als Klassiker der soziologischen Literatur bezeichnet werden.
Im Herbst 1932 initiierte Hans Freyer die Zulassung Manheims als Privatdozent, doch zog Manheim auf Anraten Freyers - bereits nach Annahme der Habilitationsschrift durch die Fakultät - wegen der inzwischen erfolgten Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sein Ansuchen "freiwillig" am 28. März 1933 zurück, da er nunmehr als Jude und Ausländer keine Chance auf Habilitierung gehabt hätte. Manheim reiste mit seiner Familie nach Budapest, wo er den Sommer und Herbst 1933 verbrachte.
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