Helene
Bettelheim-Gabillon
geborene Gabillon, verheiratete Bettelheim
geb. Wien, am 7. November 1857
gest.
Wien, am 22. Januar 1946
Schriftstellerin und Grafikerin
Helene Gabillon,
Tochter des Schauspielerehepaars
Ludwig Gabillon (1828–1896) und
Zerline Gabillon
(1834–1892), wuchs in einem künstlerisch geprägten Haus auf, wobei ihre
Begeisterung zunächst der Grafik galt. Wie ihre Eltern war sie schon in
jungen Jahren freundschaftlich verbunden mit der Kunstmäzenin
Jenny Mautner
(1856–1938) und deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930),
welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war. Helene Gabillons Sohn
Ludwig Bettelheim-Gabillon
war später enger Spielgefährte der Mautner-Kinder.
Helene Gabillon
heiratete 1881 den Literaturwissenschaftler, Biografen, Übersetzer und
Schriftsteller
Anton Bettelheim (1851–1930),
mit dem sie drei Kinder hatte:
»Lutz«
Ludwig (1882–1943), später Schauspieler, Ministerialbeamter und
Nationalökonom, Friederike, später verheiratete Bunzel (1884–1943),
und Otto Heinrich (1887–1903).
Nach ihrer Heirat begann
Helene Bettelheim-Gabillon zu schreiben, vor allem Feuilletons und kunst- wie
theaterwissenschaftliche Essays.
Helene
Bettelheim-Gabillon,
wie ihre Eltern protestantisch, konnte den Terror der
Nationalsozialisten in Wien überleben, während ihre Kinder
Ludwig
und Friederike wegen ihres jüdischen Vaters 1938 von Nationalsozialisten
ins
Konzentrationslager Theresienstadt (Terezín, Tschechische Republik)
deportiert und dort ermordet wurden.
Helene Bettelheim-Gabillon
ist heute vor allem als Schilderin der Glanzzeit des Wiener Theaters
bekannt.

Selbstständige Publikationen von Helene
Bettelheim-Gabillon
● (Helene Gabillon)
Silhouetten aus Steiermark. Wien: Gabillon 1876, 6 Bl. Grafiken.
● (Illustratorin, Helene
Gabillon) [Jacob Grimm & Wilhelm Grimm]: Schwarze Märchen.
Entworfen von Helene Gabillon. Wien: Gerold 1880, 14 Bl. (12
illustrierte Kartonblätter mit Text und 2 Titelblätter). Enthält: Das
Märchen von der Unke. – Das Mährchen von Hansel und Grethel. – Das
Mährchen vom gestiefelten Kater.
● (Illustratorin) Ludwig Hevesi [d.i. Lajos Hevesi]:
Zerline Gabillon.
Ein
Künstlerleben. Erzählt von Ludwig Hevesi. Mit 18 Zeichnungen von Helene
Bettelheim-Gabillon.
Stuttgart: Bonz 1894, VIII, 238 S.
● Ludwig
Gabillon – Ferien-Erinnerungen.
Berlin: Hofmann 1896, 8 S. Separatabdruck aus: Biographische Blätter, 2. Bd.,
Nr. 1.
● (Herausgeberin)
Ludwig Gabillon:
Tagebuchblätter, Briefe, Erinnerungen. Gesammelt und herausgegeben
von Helene Bettelheim-Gabillon. Mit 6 Porträts und 7 Abbildungen.
Wien–Pest [Budapest]–Leipzig: Hartleben 1900, VIII 312 S. & 5 Tafeln.
● (Anonym)
Zur Erinnerung an Heinrich Bettelheim-Gabillon. Von seiner Mutter [d.i.
Helene Bettelheim-Gabillon]. Als Handschrift für Freunde gedruckt.
Wien: Selbstverlag [1904], 120 S. (gedruckt bei Leykam, Graz).
● Amalie
Haizinger. Gräfin Louise Schönfeld-Neumann. Biographische Blätter.
Gesammelt von Helene Bettelheim-Gabillon.
Wien: Konegen 1906, 202 S.
● Lilith und Eva und
andere unmoderne Betrachtungen.
Wien: Konegen 1907, VIII, 162 S.
● (Herausgeberin) Betti Paoli [d.i. Barbara Elisabeth Glück]:
Betty Paolis gesammelte Aufsätze. Herausgegeben von Helene
Bettelheim-Gabillon. Wien: Verlag
des Literarischen Vereins
in Wien 1908 (= Schriften des Literarischen Vereins in Wien. 9.), CXIV,
310 S.
● (Herausgeberin) [Anton
Bettelheim]: Caroline von Gomperz-Bettelheim.
Biographische Blätter. Zum 1. Juni 1915 für Freunde gedruckt.
(Herausgeber: Helene Bettelheim-Gabillon.)
Wien:
Fromme 1915, VIII, 41 S.
● (Herausgeberin)
Friedrich zu
Schwarzenberg: Friedrich zu Schwarzenberg
»der
Landsknecht«. Bilder aus Alt-Österreich. Ausgewählt und eingeleitet von
Helene Bettelheim-Gabillon.
Leipzig: Insel-Verlag [1915] (= Österreichische Bibliothek.
Begründet im Verein mit Leopold
Freiherrn von Andrian und anderen von
Hugo von
Hofmannsthal.
7.), 71 S.
● Im Zeichen
des alten Burgtheaters.
Wien–Berlin: Wiener Literarische Anstalt 1921, 246 S.
● (Illustratorin) [Jacob
Grimm & Wilhelm Grimm]: Hans im Glück. Ein kleines Märchen in
Schattenbildern. Wien–Berlin–Leipzig–München: Rikola 1921, 12 Bl.
(mit 5 Illustrationen) & 3 Bl. (Verlagsanzeigen).
● Anton Bettelheim.
Zürich–Leipzig–Wien: Amalthea-Verlag 1930, 24 S. Separatabdruck aus:
Neue Österreichische Biographie, Bd. 7.
● (Anonym)
Bibliographie.
Anton Bettelheim.
[Wien: Selbstverlag 1932], 32 S., 39 Bl. (Maschinenschrift).
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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