Max Eugen
Burckhard
geb. Korneuburg, Niederösterreich, am 14. Juli 1854
gest. Wien, am 16. März 1912
Theaterdirektor, Schriftsteller und
Rechtswissenschaftler
Max Eugen Burckhard,
Sohn eines Grundbuchführers, besuchte das Gymnasium in Kremsmünster
(Oberösterreich) und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der
Universität Wien, wo er zum Doktor der Rechte (Dr. jur.) promoviert
wurde. Seit 1872 war er Mitglied der Burschenschaft »Silesia«.
Er trat in den Staatsdienst ein und arbeitete zunächst am Landesgericht
für Strafsachen in Wien. 1886 habilitierte sich Burckhard an der
Universität Wien für Österreichisches Privatrecht. 1887 wurde er
Ministerial-Vizesekretär im Kultus- und Unterrichtsministerium. 1890 bis
1891 gab er die »Österreichische
Zeitschrift für Verwaltung«
(Wien) und 1899 bis 1902 die Zeitung »Die
Zeit«
(Wien) heraus. Im Februar 1890 wurde Burckhard Künstlerischer Sekretär,
im Mai 1890 Direktor des Hofburgtheaters in Wien, welches er unter
anderem durch Einführung von Nachmittagsvorstellungen reformierte.
Burckhard holte unter anderem
Josef Kainz (1858–1919) ans Burgtheater und ließ zeitgenössische
Stücke inszenieren, unter anderem von
Hugo von
Hofmannsthal (1874–1929). 1898 als Theaterdirektor
entlassen, wurde Burckhard zum Hofrat am Verwaltungsgerichtshof ernannt,
wo er allerdings nur zwei Jahre wirkte. Seither schrieb er regelmäßig
Theaterkritiken und war auch als Schriftsteller tätig.
Max Eugen Burckhard
verkehrte unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und
deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor
Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal war.
Max Eugen Burckhard
gilt heute als jener Burgtheaterdirektor, der es dem zeitgenössischen
Theater und breiten Publikumsschichten erschlossen hat.

Selbstständige
Publikationen von Max (Eugen) Burckhard
● System des
Österreichischen Privatrechtes.
Wien: Manz 1883–1889, 3 Bände:
1. Band:
Das Recht. Zugleich eine Einleitung in ein System des österreichischen
Rechtes. 1883, XIII, 172 S.
2. Band:
Die Elemente des Privatrechtes (Allgemeiner Theil des Privatrechtes).
1884, XXVIII, 633 S.
3. Band:
Die einzelnen Privatrechtsverhältnisse. 1889, XVI, 540 S.
Davon
erschien auch ein Separatabdruck unter dem Titel:
Besitz und
Grundbuchsrecht. Wien: Manz 1889, XVI, 540 S.
● Gesetze und
Verordnungen in Cultussachen, erläutert durch Motiven- und
Ausschuß-Berichte der Reichsgesetze, die Entscheidungen des k[aiserlich]
k[öniglichen] Verwaltungsgerichtshofes und des k.k. Reichsgerichtes. Mit
Benützung von theilweise ungedruckten Materialien zusammengestellt von
D[okto]r Burckhard. Wien: Manz 1887 (= Taschenausgabe der österreichischen
Gesetze. 26.), XVI, 510 S.
● Zur Reform der
juristischen Studien. Eine pädagogische Studie.
Wien: Manz 1887, 88 S.
● Volksschulgesetze. Die
Reichs- und Landesgesetze
mit den einschlägigen
Ministerial-Verordnungen und Erlässen. Erläutert durch die
Entscheidungen des k[aiserlich]
k[öniglichen]
Verwaltungsgerichtshofes und des k.k. Reichsgerichtes. Zusammengestellt
von D[okto]r Burckhard.
Wien: Manz 1888 (= Taschenausgabe der österreichischen Gesetze. 27.),
2 Bände:
1. Band:
1. Abtheilung. 1888 (= … 27, 1.),
XVII, 585 S.
2. Band:
2. Abtheilung. 1888 (= … 27, 2.), XI, 551 S.
● Das Lied vom
Tannhäuser. Ein romantisches Gedicht.
Leipzig: Klinkhardt 1889, 136 S.
● (Herausgeber)
Österreichische Zeitschrift für Verwaltung. Begründet von Carl Ritter
von Jaeger. Herausgegeben von Max Burckhard (Wien), 23.–24. Bd.
(1890–1891).
● Drei juridische
Abhandlungen.
Wien: Hölder 1891, 147 S. Enthält: Zur Lehre vom öffentlichen Gute nach
gemeinem und österreichischem Rechte. – Gewillkürte Veränderungen in der
bürgerlichen Rangordnung der Hypothekargläubiger untereinander. – Zur
Lehre von den juristischen Personen.
● Leitfaden der
Verfassungskunde der österreichisch-ungarischen Monarchie. Wien: Manz 1893, VI, 139 S.
● Ästhetik und
Sozialwissenschaft. Drei Aufsätze. Stuttgart: Cotta
1895, IV, 88 S. Enthält: Die
Kunst und die soziale Frage. – Volkstümliche Klassikerausführungen. –
Die Kunst
und die natürliche Entwickelungsgeschichte.
● Das Recht der
Schauspieler.
Stuttgart: Cotta 1896, 80 S.
● Entwurf eines
österreichischen Theatergesetzes.
Wien: Manz 1897,
18 S.
● Simon
Thums.
Einige Tage aus seinem Leben.
Stuttgart: Cotta 1897, 254 S.
● Die Bürgermeisterwahl.
Eine ländliche Komödie in vier Acten.
Wien: Mohr 1898, 159 S.
● ’s Katherl. Wiener
Volksstück in fünf Aufzügen.
Wien: Mohr 1898, 93 S.
● (Herausgeber) Die
Zeit. Herausgeber: Isidor Singer, Max Burckhard und Heinrich Kanner
(Wien), 21.–33. Bd. (1899–1902).
● Der Entwurf eines neuen
Preßgesetzes.
Wien: Manz 1902, 39 S.
● Ein österreichisches
Theaterrecht. Erläuternde Bemerkungen zu dem revidierten Entwurf eines
österreichischen Theatergesetzes.
Wien: Manz 1903, 19 S.
● Zur Reform des
Irrenrechtes. Vier Zeitungsartikel.
Wien: Manz 1904, 34 S.
● Wahre Geschichten.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1905, 149 S.
● Quer durch Juristerei
und Leben. Vorträge und Aufsätze.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1905, 383 S.
● Theater. Kritiken,
Vorträge und Aufsätze.
Wien: Manz 1905, 2 Bände:
1.
Band: 1898–1901. 1905, VIII, 357 S.
2.
Band: 1902–1904. 1905, VIII, 371 S.
● Rat Schrimpf. Komödie
in fünf Akten.
Berlin: Fischer 1905, 134 S.
● Rat Schrimpf.
Wien: Verlag der
»Neuen
Freien Presse«
1905, 12 Bl. Beilage der »Neuen
Freien Presse«.
● (Irrtümlich Max
Burckhart) Franz Stelzhamer und die oberösterreichische
Dialektdichtung. Zeichnungen von Leopold Forstner. Wien–Leipzig:
Wiener Verlag [1905], 80 S.
● (Herausgeber) Franz
Stelhammer: Charakterbilder aus Oberösterreich.
Mit einem
Geleitspruch von Gerhart Hauptmann.
Herausgeber: Max Burckhard.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1906, 299 S.
● Anton Friedrich
Mitterwurzer.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1906, 140 S. & 4 Tafeln.
● Gottfried Wunderlich.
Roman.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1906, 430 S.
● Das Nibelungenlied.
Mit elf
Vollbildern und drei Faksimiles.
Berlin: Bard-Marquardt
[1906] (= Die
Literatur. Sammlung illustrierter Einzeldarstellungen. Herausgegeben von
Georg Brandes [d.i. Morris Cohen]. 26.),
65 S.
● Im Paradiese. Komödie
in vier Akten.
Wien–Leipzig: Wiener Verlag 1907, 113 S.
● Das Theater.
Frankfurt am Main: Rütten & Loening [1907] (= Die Gesellschaft. Sammlung
sozialpsychologischer Monographien. Herausgegeben von Martin Buber.
18.), 98 S.
● Quer durch das Leben.
Fünfzig Aufsätze.
Wien/Leipzig: Tempsky/Freytag 1908, 353 S.
● Die Insel der Seligen.
Roman.
Berlin: Fischer 1908, 344 S.
● Die verflixten
Frauenzimmer. Vier Akte. Als Manuskript gedruckt.
Wien: Eirich 1908, 88 S.
● Der Richter.
Berlin: Puttkammer & Mühlbrecht 1909 (= Das Recht. Sammlung von
Abhandlungen für Juristen und Laien. Herausgegeben von Franz Kobler.
4.), 93 S.
● Jene Asra…. Komödie in vier Akten.
Wien: Eirich 1909, 110 S.
● Trinacria. Roman.
Berlin: Fischer 1910, 373 S.
● Scala Santa und zwölf
andere
»Neue
wahre Geschichten«.
Wien: Deutsch-Österreichischer Verlag [1911], 222 S.
● (Herausgeber) Cilli – Lina – Gabriele.
Briefe von und an
Carl Rahl. Herausgegeben von Max
Burckhard.
Wien: Deutsch-Österreichischer Verlag 1912, XXIV, 214 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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