Julius
Deussen
geb.
Leipzig, Sachsen, am 25. Juni 1906
gest.
1975
Mediziner,
Psychiater und Philosoph
Julius Deussen studierte
Philosophie an der Universität Leipzig (Sachsen), wo er 1934 zum Doktor
der Philosophie (Dr. phil.) promoviert wurde. Anschließend studierte er
Medizin an der Universität Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg), wo
er sich 1937 zum Doktor der Medizin (Dr. med. habil.) habilitierte.
Schon in seinen frühen philosophischen Schriften zeigte Deussen seine
Nähe zum Nationalsozialismus.
1935 bis 1939 war er
Assistent und Oberarzt an der Universitätsklinik Freiburg im Breisgau
und in Haina (Kloster; Hessen). 1939 bis 1945 fungierte er als
Abteilungsleiter der Deutschen Forschungsanstalt,
Kaiser-Wilhelm-Institut, für Psychiatrie in München (Bayern) und
beteiligte sich 1943 bis 1945 im Rahmen des Euthanasie-Programms an
verbrecherischen Experimenten mit Kindern, welche nach den so genannten
Versuchen ermordet wurden.
1945 bis 1955 wirkte
Deussen als praktischer Arzt in Plankstadt (Baden-Württemberg), 1955 bis
1956 als Regierungsmedizinalrat in Donauwörth (Bayern), schließlich seit
1956 als Oberstabsarzt und Standortarzt in Bremen (Bremen).
Julius
Deussen gilt heute als wichtiger Vertreter einer verbrecherischen
Wissenschaft während des Nationalsozialismus.

Selbstständige
Publikationen von Julius Deussen
● Logisches und
Nichtlogisches im Geistprinzip bei Ludwig Klages.
Leipzig: Gerhardt 1933, VIII, 156 S. Zugleich Philosophische
Dissertation Universität Leipzig 1934.
● (Herausgeber)
Janus.
Mitteilungen des Arbeits-Kreises für
biozentrische Forschung (AKBF)
(Oetzsch bei Leipzig), 1. Jg. (1933).
● Klages’ Kritik des
Geistes. Mit 7 Figuren und einer monographischen Bibliographie Ludwig
Klages’ und einer Bibliographie der biozentrischen Literatur der
Gegenwart.
Leipzig: Hirzel 1934 (= Studien und Biographien zur
Gegenwartsphilosophie. 5.), XVI, 169, 30 S. Zugleich Medizinische
Dissertation und Habilitationsschrift Universität Freiburg im Breisgau
1937.

Über und Texte von Julius
Deussen auf dieser Website
● Deussen,
J[ulius]:
Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die
Wirkungen langdauernder Arbeitslosigkeit. Mit einem Anhang zur
Geschichte der Soziographie. Bearbeitet und herausgegeben von der
Oesterreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle.
(Psychologische Monographien herausgegeben von Prof. Dr. Karl Bühler. V. Band.) 8°. IX, 123 S. Leipzig 1933. S. Hirzel. Geh. RM. 4.–, geb. RM. 5.30, in: Archiv für die gesamte Psychologie. Organ der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie (Leipzig), 91. Bd., Nr. 1/2 (Mai 1934), S. 273–274:

● Große Chronik von
Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg:

© Reinhard Müller
Stand:
April 2009
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