Alexander
Giese
das
ist Alexander Max Giese
geb.
Wien, an 21. November 1921
Schriftsteller,
Übersetzer sowie Radio- und Fernsehprogrammleiter
Alexander
Giese, Sohn eines Gewerbetreibenden, studierte Germanistik, Anglistik
und Geschichte an der Universität Wien. 1941 zur Deutschen Wehrmacht
eingezogen, geriet er in Italien in US-amerikanische
Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1946 nach Wien zurück. Er arbeitete
zunächst als Übersetzer beim US-amerikanischen Sektor des Alliierten
Rates in Wien. Daneben setzte er sein Studium fort, legte die
Lehramtsprüfung für Gymnasien (Geschichte und Geografie) ab und wurde
1948 zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.) promoviert. 1948 bis 1953
arbeitete Giese als Abteilungsleiter für das Bildungsreferat des
»Österreichischen Gewerkschaftsbundes« (ÖGB) und wechselte 1953 zum
österreichischen Hörfunk. Hier leitete er das erste unzensurierte
Radioprogramm der Zweiten Republik: das 3. Programm UKW. 1967 wechselt
Giese vom Hörfunk zum Fernsehen, wo er die Hauptabteilung Kultur,
Wissenschaft und Volksbildung übernahm. 1983 wurde Giese pensioniert.
Daneben
arbeitete Alexander Giese als Schriftsteller, Hörspielautor und
Übersetzer aus dem Englischen und Italienischen. Außerdem nahm er
zahlreiche andere Funktionen war. Unter anderem war er Vertreter des
Österreichischen Rundfunks (ORF) bei der Programmkommission der European
Broadcasting Union, war Verantwortlicher des ORF für die Planung und
Produktion von Fernseh- und Videofilmen, initiierte bedeutende
Wissenschaftssendungen im ORF und führte dessen erste
Medienverbundprogramme ein. Außerdem war Giese von 1970 bis 1982 als
Lektor am Institut für Publizistik und Zeitungswissenschaften der
Universität Wien tätig, war als Freimaurer 1975 bis 1985 Großmeister der
Großloge von Österreich und 1990 bis 1998 Präsident des österreichischen
P.E.N.-Clubs. 1971 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen.
Alexander
Giese leitete das Nachfolgeprojekt zur
Marienthal-Studie,
welches
Michael Freund (geb. 1949),
János Marton (geb. 1949) und
Birgit Flos (geb. 1944) unter dem Titel
»Marienthal
1930–1980. Rückblick und sozialpsychologische Bestandaufnahme in einer
ländlichen Industriegemeinde«
fünfzig Jahre nach der bekannten Studie 1979 bis 1981 durchführten.
Alexander
Giese gilt heute als bedeutender Repräsentant des Österreichischen
Rundfunks (ORF) nach dem Zweiten Weltkrieg.

Selbstständige
Publikationen von Alexander Giese
● Die österreichische
Sozialdemokratie und der Dreibund.
Wien 1948, 135, [9] Bl. (Maschinenschrift). Philosophische Dissertation
Universität Wien 1948.
● Zwischen Gräsern der
Mond. Gedichte.
Wien: Bergland-Verlag 1963 (= Neue Dichtung aus Österreich. 93.), 99 S.
● (Herausgeber)
Friedrich Hebbel: Gerittene Manifeste. Eingeleitet und ausgewählt
von Alexander M[ax] Giese. Graz–Wien: Stiasny 1963 (= Stiasny-Bücherei. 138.), 128 S.
● (Herausgeber) Marian
Heitger: Erziehen, Lehren und Lernen. (Herausgeber: Alexander
Giese, Marian Heitger, Eduard Kutschera. Manuskript und Begleitbriefe:
Marian Heitger. Mitarbeiter an den Sendungen: Hubertus Kunert [u.a.]
Mitarbeiterin an den Begleitbriefen: Elisabeth Wieser.)
Wien–Heidelberg: Ueberreuter [1970–1971], Begleithefte. 1–8:
(1.) ORF-Lehrgang,
Sendung 1–4. [1970], S. 1–48.
(2.) ORF-Lehrgang,
Sendung 5–8. [1970], S. 49–96.
(3.) ORF-Lehrgang,
Sendung 9–12. [1970], S. 97–144.
(4.) ORF-Lehrgang,
Sendung 13–16. [1970], S. 145–192.
(5.) ORF-Lehrgang,
Sendung 17–20. [1971], S. 193–236.
(6.) ORF-Lehrgang,
Sendung 21–24. [1971], S. 237–284.
(7.) ORF-Lehrgang,
Sendung 25–28. [1971], S. 285–332.
(8.) ORF-Lehrgang,
Sendung 29–32. [1971], S. 333–380.
● Wie ein Fremder im
Vaterland. Ein Mark Aurel Roman.
Wien–Hamburg: Zsolnay 1975, 326 S.
● Wie Schnee in der
Wüste. Ein Omar Khajjam Roman.
Wien–Hamburg: Zsolnay 1976, 343 S. Später unter dem Titel:
Tigersöhne. Ein
Omar Khayyám-Roman.
● Geduldet euch, Brüder.
Roman.
Wien–Hamburg: Zsolnay 1979, 291 S.
● Pandorens Wiederkunft.
Ein Festspiel.
Wien: Spieß [1980], 51 S.
● (Mit
Joachim Giebelhausen)
Das große Buch der Bildgestaltung. München: Laterna magica 1981,
157 S.
● Lerida oder Der lange
Schatten.
Wien–Hamburg: Zsolnay 1983, 241 S. Roman.
● Freimaurerisches
Geistesleben im Zeitalter der Spätaufklärung am Beispiel des
»Journals
für Freymaurer«.
Versuch einer Würdigung.
Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1988 (= Journal für
Freymaurer. Teil 2.), 90 S.
● Die Freimaurer, was
unterscheidet diesen sichtbar-unsichtbaren Bund mit seinen Symbolen und
Ritualen von anderen Männerbünden?
welches Geheimnis zieht seit
Jahrhunderten immer wieder hervorragende Persönlichkeiten an?
Wien: hpt-Verlagsgesellschaft 1991 (= Kurz & bündig.), 124 S. Später
unter dem Titel: Die Freimaurer. Eine Einführung.
● (Herausgeber) Peter
Proksch: Gemälde, Zeichnungen, Gouachen von 1957 bis 1990, mit
einem Essay von Alexander Giese. Wien–München: Amalthea-Verlag 1991,
128 S.
● Licht der Freiheit.
Roman eines Freimaurers.
München: Langen Müller 1993, 352 S.
● Die Mitten der Welt.
Innviertler und andere Geschichten.
Steyr: Ennsthaler 1994 (= Edition Neunzig.), 99 S.
● Wüstenwind und
Rosenschatten. Die Dichtung des Omar Khayyám im Spiegel des Okzidents.
Wien: Edition Doppelpunkt 2001, 109 S.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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