Karl
Goldmark
das
ist Károly Goldmark; auch: Carl Goldmark
geb. Kezthely (Zala megye, Ungarn), am 18. Mai 1830
gest.
Wien, am 2. Januar 1915
Komponist und
Musikpädagoge
Karl Goldmark, Sohn
eines jüdischen Kantors, verbrachte seine Kindheit seit 1834 in
Németkeresztúr / Deutschkreuz (Ungarn; Deutschkreuz, Burgenland), wo ihm
1841 der Dorfschullehrer musikalische Grundbegriffe beibrachte.
Seit 1842
besuchte er die Musikschule in Sopron / Ödenburg (Sopron, Ungarn), wo er
nach zwei Jahren als Violinist auftrat.
Seit 1844 lebte Karl
Goldmark in Wien, wo er zunächst Geigenunterricht bei Leopold Jansa
(1795–1875) nahm, was er aus finanziellen Gründen nach eineinhalb Jahren
jedoch aufgeben musste. Er verdiente sich nun seinen Lebensunterhalt mit
verschiedenen Gelegenheitsarbeiten. 1847 begann er ein Studium der
Harmonielehre bei Gottfried Freiherrn von Preyer (1807–1901) und des
Geigenspiels und Joseph Böhm (1789–1876) am Wiener Konservatorium
studierte, welches aber nach nur fünf Monaten wegen der Revolution von
1848 geschlossen wurde. Karl Goldmark trat zunächst beim
Theaterorchester in Sopron / Ödenburg, dann in Buda / Ofen (heute zu
Budapest) als Geiger auf, 1851 wurde er beim Josefstädter Theater,
später beim Carls-Theater in Wien als Violinist engagiert. Außerdem
erteilte er nun Klavierunterricht und begann zu komponieren. 1858 bis
1859 lebte er in Pest (zu Budapest), kehrte dann aber wieder nach Wien
zurück, wo er sich nur mehr der Komposition widmete. Goldmark unternahm
mehrere Reisen ins Ausland (unter anderem die Schweiz und Italien), war
mehrere Jahre hindurch Chorleiter des Gesangsvereins
»Eintracht«,
wurde 1866 Ehrenmitglied der Wiener Gesellschaft für Musikfreunde und
erhielt 1910 ein Ehrendoktorat (Dr. phil. h. c.) der Akademie in
Budapest.
Karl Goldmark, der
unter anderem zum Kreis um den Pianisten und Komponisten
Ignaz Brüll (1846–1907) gehörte, zählte auch
zum Kreis um
Vinzenz Ritter von Miller
zu Aichholz
(1827–1913), einem Hauptaktionär der
»Marienthaler und Trumauer
Actien-Spinn-Fabriks-Gesellschaft«, gehörte, komponierte unter anderem
sechs Opern und gilt heute als typischer Vertreter der Neoromantik.

Opern von Karl
Goldmark
● Die Königin von Saba.
Oper in vier Akten.
Text: Salomon Hermann Ritter von Mosenthal. Uraufführung: Hofoper, Wien,
am 10. März 1875.
● Merlin. Operndichtung
in drei Akten.
Text: Siegfried Lipiner. Uraufführung: Hofoper, Wien am 19. November
1886; Umarbeitung, Erstaufführung Frankfurt am Main 1904.
● Das Heimchen am Herd.
Oper in drei Abteilungen.
Text: Alfred Maria Willner nach Charles Dickens. Uraufführung: Hofoper,
Wien, am 21. März 1896.
● Die Kriegsgefangene.
Oper in zwei Akten.
Text: Ernst Schlicht (d.i. Alfred Formey) nach Homer. Uraufführung:
Hofoper, Wien, am 17. Januar 1899.
● Götz von Berlichingen.
Oper in fünf Akten (neun Bildern).
Text: Alfred Maria Willner nach Johann Wolfgang von Goethe.
Uraufführung: Budapester Oper, Budapest, am 16. Dezember 1902.
● Ein Wintermärchen. Oper
in drei Akten.
Text: Alfred Maria
Willner nach William Shakespeare.
Uraufführung: Hofoper, Wien, am 2. Januar 1908.

Selbstständige
Publikationen von Karl Goldmark
● Erinnerungen aus meinem
Leben.
Wien–Berlin–Leipzig–München: Rikola 1922, 154 S.
© Reinhard Müller
Stand:
April 2006
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