Alexander
Demetrius Goltz
geb. Püspökladány, Ungarn, am 25. Januar 1857
gest.
Wien, am 14. Mai 1944
Maler und Bühnenbildner
Alexander Demetrius Goltz, Sohn eines
Eisenbahningenieurs, wuchs seit 1859 in Wien und teilweise in Rekawinkel
(Niederösterreich) auf, begann mit vierzehn Jahren zu malen, besuchte
das Gymnasium und die Ober-Realschule in Wien, studierte 1874 bis 1875
Malerei an der Akademie der bildenden Künste in München (Bayern) bei
Otto Seitz (1846–1912) und 1875 bis 1877 an der Akademie der bildenden
Künste in Wien bei Anselm Feuerbach (1829–1880). Goltz stellte 1876
erstmals seine Bilder aus und wurde 1880 Mitglied des Wiener
Künstlerhauses. Zwischen 1877 und 1892 unternahm er ausgedehnte
Studienreisen durch Europa, Asien und die USA, unterbrochen von einem
Aufenthalt in München 1884 bis 1888, und studierte in Paris bei Pierre
Puvis de Chavannes (1824–1898). Er trat auch der Dachauer
Künstlerkolonie in Dachau (Bayern) bei. 1891 heiratete Alexander
Demetrius Goltz in Wien die Steinmetzmeisterstochter Marianne Hauser.
1892 ließ sich
Alexander Demetrius Goltz in Wien nieder, war 1904 bis 1907 Vorsteher
des Ausstattungswesens am Hofburgtheater und 1909 bis 1910 Vorsteher des
Ausstattungswesens an der Hofoper. 1909 heiratete er die Bühnen- und
Filmschauspielerin »Mary«
Marie Mell
(1885–1954), Schwester des Schriftstellers Max Mell (1882–1971).
Alexander Demetrius Goltz, der 1900 bis 1911 dem »Hagenbund« angehörte und
1906 bis 1907 dessen Präsident war, porträtierte zahlreiche
Persönlichkeiten aus Kunst und Politik, unter anderem die Schauspieler
Max Devrient (1857–1929),
Josef Kainz (1858–1910) und
Auguste
Wilbrandt-Baudius
(1845–1937). Goltz war 1912 bis 1919 Gemeinderat der Stadt Wien und
Wiener Obmann der Freiheitlichen Partei. Seit 1925 leitete er die
Genossenschaft der bildenden Künstler in Wien.
Alexander Demetrius
Goltz und seine Frau
Marie Mell
(1885–1954) verkehrten unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und
deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor
Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal
war.

Selbstständige
Publikationen von Alexander Demetrius Goltz
● (Illustrator) Das Streichquartett. Phantasien eines Musikers.
Herausgegeben von Alfred von Ehrmann. Mit Randzeichnungen von A[lexander]
D[emetrius] Goltz. Linz–Wien–Leipzig: Österreichische Verlagsanstalt
[1903], 8 Bl.
● (Illustrator) Rosa Fischer:
Oststeirisches Bauernleben.
Mit einer Vorrede von Peter Rosegger. Illustriert von Alexander D[emeter]
Goltz.
Wien:
Österreichische Verlagsanstalt [1903], 280 S.
● Belagerung
von Antwerpen 1914. Geschosswirkungen der österreichisch-ungarischen
30,5 cm Motor-Mörser-Batterien. 12 Kunstblätter nach Originalen von A[lexander] D[emeter] Goltz.
In Antwerpen nach der Natur gemalt mit Genehmigung des stellvertretenden
Generalstabes in Berlin.
Wien: Wiener Verlags-Gesellschaft [1915], 3 Bl. & 12 Tafeln mit je 1
Erläuterungsblatt (54 S.).
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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