Justinian Karolyi
20. Jahrhundert
Textilfabrikant, Besitzer der letzten Marienthaler Textilfabrik
Im Juni 1958 übernahm der Wiener Textilfabrikant Justinian Karolyi, Inhaber der
»Seidenwarenfabrik Justinian Karolyi, Großhandel und Manipulation mit Mieder- und Bandagen-Zugehör«, mit Firmensitz in Wien 11., Lorystraße 122, die
Textilfabrik von Kurt Sonnenschein (1906–195?). Am 15. September 1958 ging die
»Seidenweberei Justinian Karolyi, Fabrik Gramatneusiedl« mit 120 Beschäftigten und 69 Webstühlen in Betrieb: eine Seiden- und Baumwollweberei, Spulerei, Zettelei, Schlichterei, Färberei, Appretur, Rauerei und Filmdruckerei. Erstmals wurde in Marienthal nun
auch das Siebdruckverfahren benutzt. Fabrikdirektor vor Ort war Justinians Sohn Georg Karolyi, Technischer Betriebsleiter Jaro Jerabek (1926–2006). Produziert wurde ausschließlich für die eigene Konfektion. Nach erheblichen Absatzschwierigkeiten wurde die Seidenweberei Justinian Karolyi mit 31. August 1960 stillgelegt und am 31. März 1961 offiziell geschlossen. Dies war das eigentliche Ende der Marienthaler Textilfabrik.
Noch vor der Schließung der Weberei hatte Justinian Karolyi im ehemaligen Direktorenwohnhaus Herrenhaus, Hauptstraße 53, eine Näherei eingerichtet, welche vom August
1960 bis Februar 1961 für die Firma
»Manon, Gesellschaft mit beschränkter
Haftung« in Sieghartskirchen (Niederösterreich) arbeitete. Diese Werkstätte wurde im Februar 1961 von der bekannten Büstenhalterfabrik
»Felina Miederfabriken Wien, Greiling & Co.« übernommen.

Über
Justinian Karolyi
auf dieser Website
● Große Chronik von
Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg:

© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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