Erich
Wolfgang Korngold
Pseudonym: Paul Schott (gemeinsam mit
Julius Korngold)
geb. Brünn, Mähren (heute Brno, Tschechische Republik), am 29. Mai
1897
gest.
Hollywood, California, am 29. November 1957
Komponist, Dirigent und Pianist
Erich Wolfgang
Korngold, Sohn des Musikkritikers, Pianisten und Komponisten
Julius Korngold (1860–1945) und Bruder des Musikers
Hans Robert
Korngold (1892–1965), kam mit den Eltern 1901 nach Wien. Bereits als
Kind erhielt Erich Wolfgang
Korngold Klavier- und
Harmonielehrerunterricht und begann 1904 zu komponieren. Er besuchte das
Rainer- und Piaristengymnasium in Wien, erhielt daneben aber auch eine
Ausbildung bei Robert Fuchs (1847–1927) in Komposition, bei Alexander
von Zemlinsky (1871–1942) in Klavier und Komposition sowie bei Hermann
Grädener (1844–1929).
1910 wurde in Wien
Korngolds erste Komposition aufgeführt und verlegt, 1911 hatte er in
Berlin sein Debüt als Pianist und 1917 in Wien als Dirigent. Die
Aufführungen von Korngolds Werken erfolgten im In- und Ausland, teils
unter Leitung bekannter Künstler wie
dem Dirigenten und Komponisten
Bruno Walter
(1876–1962) und dem Komponisten, Dirigenten, Pianisten und
Operndirektor
Richard Strauss
(1864–1949).
Korngold unternahm zahlreiche Konzerttourneen und war 1919 bis 1922
Dirigent
an der Oper in Hamburg (Hamburg), kehrte danach aber nach
Wien zurück.
1924 heiratete Erich
Wolfgang Korngold die Sängerin, Schauspielerin, Pianistin und
Schriftstellerin »Luzi«
Luise von Sonnenthal (1900–1962), mit der er zwei Kinder hatte:
Ernst Werner Korngold (in den USA: Ernest Werner Korngold; 1925–1996),
später Lehrer für Theater und englische Literatur, und Georg Wolfgang
Korngold (seit 1936: George Wolfgang Korngold; 1928–1987), später
Musikverleger.
1927 bis 1936 war
Erich Wolfgang Korngold Dirigent an der Staatsoper in Wien. Seit 1929
arbeitete er mit dem Schauspieler, Theater- und Filmregisseur sowie
Theaterdirektor
Max Reinhardt
(1873–1943) zusammen. 1931 wurde Korngold Professor für Musiktheorie an
der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst, wo er auch eine
Meisterklasse für Oper leitete.
Wie sein Vater
Julius Korngold
verkehrten auch Erich Wolfgang Korngold und seine Frau
Luzi Korngold unter anderem im
Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner
(1856–1938) und deren Mann, dem Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930),
welcher seit 1925 auch Besitzer der
Textilfabrik Marienthal war.
Auf
Einladung von
Max Reinhardt
emigrierte
Erich Wolfgang Korngold mit seiner
Familie 1936
in die USA und wurde 1943
US-amerikanischer Staatsbürger. Zunächst ließ er sich in Hollywood (California)
als Filmkomponist nieder, wo er 1939 bis 1942 seine Zusammenarbeit mit
dem ebenfalls emigrierten
Max Reinhardt
fortsetzte. Außerdem hatte Korngold 1939 bis 1947 einen Vertrag mit
der Filmfirma Warner
Brothers. Als Filmkomponist erhielt er
1936 und 1938 den Oscar (Academy Award of Merit) der Academy of Motion
Picture Arts and Sciences.
1938 flüchteten seine
Eltern,
Julius Korngold und
Josefine Korngold (1874–1958)
in die USA.
1942 bis 1944 war Erich Wolfgang Korngold Dirigent an der
New York Opera. 1946 bis 1957 lebte Korngold teils in den USA, teils in
Europa, darunter 1949 bis 1950 in Wien.
Erich Wolfgang
Korngold gilt als typisches Beispiel eines musikalischen Wunderkindes
und ist heute vor allem als Komponist von Filmmusik und Opern bekannt.

Bühnenwerke von
Erich Wolfgang Korngold
● Der Schneemann.
Pantomime in zwei Bildern.
Buch: Erich Wolfgang Korngold. Musik: Erich Wolfgang Korngold.
Uraufführung: Hofoper Wien am 4. Oktober 1910.
● Der Ring des
Polykrates. Heitere Oper in einem Akt.
Text: (Julius
Korngold und Leo Feld [d.i. Leo Hirschfeld) frei
nach dem gleichnamigen Lustspiel des Heinrich Teweles.
Musik:
Erich Wolfgang Korngold. Uraufführung: Hofoper München am 28. März 1916.
● Violanta. Oper in einem
Akt.
Text: Hans Müller. Musik: Erich Wolfgang Korngold. Uraufführung: Hofoper
München am 28. März 1916.
● Die tote Stadt. Oper in
drei Akten. Text: Paul Schott
(das sind
Julius Korngold
und Erich Wolfgang Korngold)
frei nach George
Rodenbachs Schauspiel
»Das
Trugbild«
(»Bruges
la Morte«).
Musik:
Erich Wolfgang Korngold. Uraufführung: Stadttheater Hamburg und
Stadttheater Köln am 4. Dezember 1920.
● Das Wunder der Heliane.
Oper in drei Akten.
Text: Hans Müller frei nach einem Mysterium
Hans Kaltnekers. Musik: Erich Wolfgang Korngold. Uraufführung:
Stadttheater Hamburg am 7. Oktober 1927.
● Die Kathrin.
Oper in drei Akten (neun Bildern).
Text: Ernst Decsey.
Musik: Erich Wolfgang Korngold. Uraufführung: Königliche
Oper Stockholm am 7. Oktober 1939
● Die stumme Serenade.
Komödie mir Musik in einer szenischen Ouvertüre und zwei Akten.
Text:
Raoul Auernheimer, Victor Clement, Rudolph Lothar (d.i.
Rudolf Lothar Spitzer), William Okie, Bert Reisfeld. Musik: Erich
Wolfgang Korngold. Uraufführung: konzertant Wien am 26. März 1951,
szenisch Dortmund am 5.
Dezember
1954. The silent serenade. comedy with music

Filmmusik
von Erich Wolfgang Korngold
● Ronny.
Regie: Reinhold Schünzel & Roger Le Baron.
Musik: Emmerich Kálmán (d.i. Imre
Kálmán) & Erich Wolfgang Korngold. Deutschland 1931;
Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 87 Minuten.
● A
midsummer night’s dream. Regie: William
Dieterle (d.i. Wilhelm Dieterle) &
Max
Reinhardt. Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA 1935; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 133 (USA 117)
Minuten.
● Captain
Blood.
Regie: Michael Curtiz (d.i. Mihály Kertész).
Musik: Erich Wolfgang Korngold
(Arrangement). USA
1935; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 119 (USA 99) Minuten.
● Give us
this night. Regie: Alexander
Hall. Musik: Erich Wolfgang Korngold & Vee Lawnhurst.
USA 1936;
Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 73 Minuten.
● Hearts
divided.
Regie: Frank Borzage. Musik: Al
Dubin & Harry Warren & Bernhard Kaun & Erich Wolfgang Korngold & Heinz
Roemheld.
USA 1936; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 76 Minuten.
● The green
pastures.
Regie: Marc Conelly & William Keighley.
Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1936; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 93 Minuten.
● Anthony
Adverse.
Regie: Mervyn LeRoy. Musik:
Erich Wolfgang Korngold.
USA 1936;
Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 141 Minuten.
● The
prince and the pauper. Regie: William
Keighley. Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1937; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 118 Minuten.
● Another dawn.
Regie: William Dieterle (d.i. Wilhelm Dieterle).
Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA
1937; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 73 Minuten.
● The
adventures of Robin Hood.
Regie: Michael Curtiz (d.i. Mihály Kertész) & William Keighley.
Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1938; Tonfilm, farbig; Länge 102 Minuten.
● Juarez.
Regie: William Dieterle (d.i. Wilhelm Dieterle).
Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1939; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 125 Minuten.
● The
private lives of Elizabeth and Essex.
Regie: Michael Curtiz (d.i. Mihály Kertész).
Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1939; Tonfilm, farbig; Länge 106 Minuten.
● The sea
hawk.
Regie: Michael Curtiz (d.i. Mihály Kertész).
Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA
1940; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 127 Minuten.
● The sea
wolf.
Regie: Michael Curtiz (d.i. Mihály Kertész).
Musik: Joseph Edgar Howard & Erich
Wolfgang Korngold. USA
1941; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge100 Minuten.
● Kings
row.
Regie: Sam Wood. Musik: Erich
Wolfgang Korngold.
USA 1942;
Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 127 Minuten.
● The
constant nymph. Regie: Edmund
Goulding. Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA 1943;
Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 112 Minuten.
● Between
two worlds. Regie: Edward A.
Blatt. Musik: Erich Wolfgang
Korngold.
USA 1944; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 112 Minuten.
● Devotion.
Regie: Curtis Bernhardt (d.i. Kurt Bernhardt).
Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA
1946, Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 107 Minuten.
● Of human
bondage. Regie: Edmund
Goulding. Musik: Erich Wolfgang Korngold. USA
1946; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 105 Minuten.
● Deception. Regie: Irving
Rapper. Musik: Erich Wolfgang
Korngold.
USA 1946; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 110 Minuten.
● Escape me
never. Regie: Peter
Godfrey. Musik: Erich Wolfgang
Korngold. USA
1947; Tonfilm, schwarz-weiß; Länge 104 Minuten.
● Magic fire.
Regie: William Dieterle (d.i. Wilhelm Dieterle) & Rudolf Hartmann. Musik: Erich Wolfgang Korngold.
USA 1956; Tonfilm, farbig; Länge 94 (USA 106) Minuten.
● The majestic. Regie: Frank
Darabont. Musik: Mark Isham &
Erich Wolfgang Korngold. USA
2001; Tonfilm, farbig; Länge 152 Minuten.
© Reinhard Müller
Stand:
Juni 2008
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