Edmund von
Neusser
das ist bis 1905 Edmund Neusser
geb.
Swoszowice, Galizien (heute Swoszowice, województwo mijeskie Krakowskie,
Polen), am 1. Dezember 1852
gest.
Bad Fischau (heute Bad Fischau-Brunn), Niederösterreich, am 30. Juli 1912
Mediziner (Internist) und Pianist
Edmund Neusser, Sohn
eines Bergrats, studierte Medizin an den Universitäten in Krakau
(Galizien; Kraków, Polen) und Wien, wo er 1877 zum Doktor der
Allgemeinmedizin (Dr. med. univ.) promoviert wurde. Seit 1880 Aspirant an
der I. Medizinischen Universitätsklinik bei Adalbert Duchek (1824–1882),
machte er nach beruflichen Enttäuschungen 1881 bis 1882 eine Studienreise
nach Straßburg (Elsass; Strasbourg, Alsace) und Paris, wo er sich intensiv mit Innerer Medizin,
anatomischer und pathologischer Chemie sowie mit Neuropathologie beschäftigte.
Nach Wien
zurückgekehrt, wurde Edmund Neusser an der II. Medizinischen
Universitätsklinik am Allgemeinen Krankenhaus Assistent von Heinrich
Bamberger (1822–1921). 1888 wurde Neusser an der Universität Wien für
Innere Medizin habilitiert und supplierender Vorstand der II.
Medizinischen Universitätsklinik, 1889 Primararzt in der Krankenanstalt
Rudolfstiftung, schließlich 1893 ordentlicher Universitätsprofessor der
Speziellen Pathologie und Therapie innerer Krankheiten, gleichzeitig
Vorstand der II. Medizinischen Universitätsklinik. 1896 zum Hofrat
ernannt, wurde Neusser 1905 in den Adelsstand erhoben.
1897 heiratete Edmund
Neusser die
Opern- und Konzertsängerin sowie Gesangspädagogin
Paula Mark (1869–1956). Edmund Neusser, privat ein
ausgezeichneter Pianist, und seine Frau verkehrten unter anderem im
Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und deren Mann, dem
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer
der
Textilfabrik Marienthal war.
Edmund von
Neusser gilt heute als Pionier der Hämatologie (Teilgebiet der Medizin,
das sich mit Blut und Blutkrankheiten befasst) und der klinischen
Chemie. Außerdem genoss er internationales Ansehen als Diagnostiker.

Selbstständige Publikationen von Edmund
(von) Neusser
● Beitrag
zur Lehre von den Harnfarbstoffen (Mit einer Tafel). Wien: Akademie der
Wissenschaften 1882, 25 S.
● Die Pellagra in
Österreich und Rumänien.
Wien: Hölder 1887, 53 S.
● Über Diagnostik und
Therapie in der inneren Medicin. Antritts-Vorlesung gehalten am 20. October 1893.
Wien–Leipzig: Braumüller, 1893, 27 S.
● Die
Erkrankungen des Nebennieren.
Wien: Hölder 1897 (= Specielle
Pathologie und Therapie. 18.),
98 S.
● Ausgewählte Kapitel der klinischen Symptomatologie und Diagnostik.
Wien–Leipzig: Braumüller 1904–1911, 4 Hefte:
1. Heft:
Bradycardie – Tachycardie.
1904, S. 1–50.
2. Heft: Angina pectoris. 1904, S. 51–84.
3. Heft: Dyspnoë und Cyanose. 1907, S. 85–196.
4. Heft: Zur Diagnose des Status Thymico-Lymphaticus. 1911, S. 197–238.
● Über Anämien. Drei
Vorträge aus dem Jahre 1890. Herausgegeben von Wilhelm Türk.
(Sonderabdruck aus der Wiener klinischen Wochenschrift Jahrgang 1913.)
Wien–Leipzig: Braumüller 1914, VII, 79 S. Enthält: I. Chlorose und
Verdauungstrakt; II. Herz und Chlorose; III. Perniziöse Anämie.
© Reinhard Müller
Stand:
November 2009
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