Ida Roland
geborene Klausner, verheiratete Bastien, verheiratete
Roland, verheiratete (bis 1919: Gräfin) Coudenhove-Kalergi
geb. Wien, am 18. Februar, 1881
gest. Nyon, Vaud / Waadt, am 28. März 1951
Schauspielerin
Ida Klausner, Tochter
eines Kaufmanns, studierte 1896 bis 1898 Schauspiel in Wien. 1898
debütierte sie als Schauspielerin am Stadttheater in Innsbruck (Tirol),
war 1899 bis 1900 in Ulm (Baden-Württemberg) und 1900 bis 1930 in
Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). Von 1905 bis 1908 spielte sie unter
Max Reinhardt (1873–1943) am Deutschen Theater in Berlin,
dann 1908 bis 1911 am Hebbel-Theater in Berlin. In dieser Zeit erfolgte
auch ihre erste Eheschließung, die aber bald geschieden wurde.
1911 bis 1913 spielte
Ida Klausner an den Kammerspielen in München (Bayern) unter Eugen Robert
(d.i. Eugen Robert Weiss; 1877–1944), den sie heiratete und von dem sie
bald geschieden wurde.
1913 übersiedelte Ida
Roland nach Wien, wo sie bis 1924 am Theater in der Josefstadt und am
Deutschen Volkstheater spielte. Nach einem Engagement 1924 bis 1926 am
Renaissance-Theater in Berlin kehrte sie nach Wien zurück, wo sie 1926
bis 1937 am Burgtheater spielte, daneben Gastrollen am Theater in der
Josefstadt wahrnahm. 1937 zog sie sich von der Bühne zurück.
Ida Roland heiratete
1915 heiratete sie den Schriftsteller und Gründer der Paneuropa-Bewegung
Richard Nikolaus Grafen Coudenhove-Kalergi (1894–1972); sie
hatten zwei adoptierte Kinder: Erika und Alexander. Ida Roland und ihr
dritter Ehemann verkehrten unter anderem im Kreis der Kunstmäzenin
Jenny Mautner (1856–1938) und deren Mann, dem
Großindustriellen
Isidor Mautner (1852–1930), welcher seit 1925 auch Besitzer
der
Textilfabrik Marienthal war.
Ida Roland,
die seit
der Gründung der Paneuropa-Bewegung das Lebenswerk ihres Mannes aktiv
unterstützte,
flüchtete mit Grafen Coudenhove-Kalergi im März 1938 über die
Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien und Italien in die Schweiz, deren
Staatsbürgerschaft sie 1938 annahm, und lebte dann in Bern, Genf / Genève
(Genf) und seit 1939 Paris, wo sie am neuen Paneuropa-Union-Zentrum
ihres Mannes mitwirkte. Im Juni 1940 flüchtete sie mit ihrem Mann über
Spanien und Portugal in die USA, deren Staatsbürgerschaft sie 1940
annahm. In New York (New York) wirkte sie neuerlich an der
Paneuropa-Bewegung sowie den Exilaktivitäten ihres Mannes mit. 1944 war
sie gemeinsam mit Otto Habsburg-Lothringen (1912–2011) Begründerin der
Flüchtlingsorganisation »American Relief to Austria«.
1946 kehrten
Ida Roland und
Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi
in die
Schweiz zurück, deren Staatsbürgerschaft sie noch im selben Jahr annahm.
Ida Roland gilt heute als internationaler
Bühnenstar des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts, gefeiert als große
Tragödin.
© Reinhard Müller
Stand:
Juli 2011
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