Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
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»Marienthal« ist der
Name einer Fabrik und Arbeiterkolonie, bezeichnet also keine
Verwaltungseinheit. Dies ist auch der Grund, warum Marienthal auf kaum
einer
Landkarte eingezeichnet ist (siehe »Geografische Annäherung«). Die Fabrik und fast alle dazugehörigen Arbeitersiedlungen lagen in der Marktgemeinde Gramatneusiedl. Einige Teile der
ehemaligen Textilfabrik, ein ehemals fabrikeigenes Arbeiterwohnhaus (Neugebäude) sowie die Privathäuser der südlich an Gramatneusiedl anschließenden Siedlung
Neu-Reisenberg gehören zur Marktgemeinde Reisenberg. Dem Umstand einer Siedlung
in zwei Gemeinden wurde 1890 bis 1923 auch in der amtlichen
Bevölkerungsstatistik Marienthals Rechnung getragen.
Der Gebäudebestand aus dem Jahr 1930 (siehe »Häuserbuch
Marienthal 1930«) bestimmt das ursprüngliche Gebiet Marienthals, das seither um zahlreiche Privathäuser und
Siedlungen erweitert wurde. Im folgenden historischen Überblick wird vor allem die Geschichte
Gramatneusiedls berücksichtigt, weil die Bewohner Marienthals (einschließlich seiner in der Marktgemeinde Reisenberg liegenden Teile) stets nach Gramatneusiedl hin orientiert waren.
Noch heute lassen sich die beiden Siedlungsräume
Gramatneusiedls erkennen.
Im Süden liegt die Arbeiterkolonie Marienthal, im Norden das Bauerndorf, in welchem sich auch wichtige Institutionen der Marienthaler befanden: beispielsweise das
Gemeindeamt, die Schule, der Gendarmerieposten, der
Bahnhof, das Post- und Telegrafenamt
sowie die Kirche.
Massiver Zuzug insbesondere aus Wien
und das Aussterben der letzten Generation der Marienthaler Textilarbeiterschaft setzen mittlerweile dem Bewusstsein der Einwohnerschaft Marienthals stark zu, lässt die einst außerordentliche Identifizierung mit einem Dorf, das behördlich nie als solches anerkannt war, zunehmend schwächer werden.
Ehe die detaillierte Chronik benutzt wird, sei für einen ersten Überblick die »Kleine Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg« unbedingt empfohlen. Die folgende Chronik will und kann auch eine Geschichte von Gramatneusiedl
nicht ersetzen; stattdessen sei auf die Dokumentation »Marienthal. Das Dorf – Die Arbeitslosen – Die Studie«
und
den Bildband
»Mythos
Marienthal. Blicke auf die Fabrik, die Arbeiterkultur und die
Arbeitslosen« von
Reinhard Müller (geb. 1954)
verwiesen.
Diese Chronik gibt Einblick in die Geschichte
Gramatneusiedls sowie der Siedlungen Marienthal und Neu-Reisenberg. Sie bietet für Forschung, Lehre und Studium wichtige
Hintergrundinformation, welche durch den Abdruck von Quellen illustriert werden, und die dadurch zu weiteren und weitergehenden Forschungen anregen soll. Die Jahre vor, während und nach der Marienthal-Studie werden in dieser Chronik besonders ausführlich dargestellt.
Die
Programmierung der Chronik wurde durch die
Marktgemeinde Gramatneusiedl
gefördert.

© Reinhard Müller
Stand: Februar
2011
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