Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1810 bis 1819
1810
Zur Minderung der Brandgefahr wird in Österreich 1810 ein Verbot von Rauchfängen aus Holz erlassen.

1811
Nach einer außerordentlichen Teuerungswelle wird mit kaiserlichem Patent vom 20. Februar 1811 der Staatsbankrott des Kaisertums Österreich verkündet.

1812
Gemäß dem Beschluss der zuständigen Kommission vom 30. Mai 1812 muss die Gemeinde Gramatneusiedl für die Wiederherstellung der Ödenburgerstraße, der wichtigsten Straße zwischen Wien und Sopron / Ödenburg (Sopron, Ungarn), sechs Fuhren Schotter beitragen.

1812
Der 1754 aufgeflammte Streit um die Messstiftung von
1403 beziehungsweise
1405 für die Kirche Sankt Peter und Paul, der durch das
Temperament (Vergleich) von Gramatneusiedl am
3. November
1758 vorläufig geregelt
wurde, wird endgültig beigelegt.

1812
Am 31. Dezember 1812 wird in Österreich die Erwerbssteuer (die spätere Einkommenssteuer) eingeführt.

1813
Am 5. Januar 1813 wird Max Todesco (1813–1890) in Wien geboren, Begründer und 1845 bis 1858 Eigentümer der dritten Textilfabrik Marienthal.

1813
Im Nachbarort Gramatneusiedls kommt es zu einer Brandkatastrophe: Am 27. Februar 1813 bricht um 20 Uhr 30 ein Feuer in Velm (heute zu Himberg,
Niederösterreich) aus, welches 31 Häuser sowie das herrschaftliche
Schloss samt Nebengebäuden zerstört. (
Denkbuch Moosbrunn.)

1813
Im September 1813 ist Gramatneusiedl – wie auch andere Orte im
Erzherzogtum Österreich unter der Enns – von einer großen Überschwemmung betroffen.

1814
Am 1. April 1814 wird Eduard Todesco (1814–1887) in Wien geboren,
1858 bis
1864 Miteigentümer der dritten Textilfabrik Marienthal, die er dann in eine Aktiengesellschaft umwandelt.

1816
Am 16. Juni 1816 findet erstmals seit 1762 wieder eine Fronleichnamsprozession in Gramatneusiedl statt.

1816
Am 1. Juni 1816 wird die Oesterreichische Nationalbank in Wien eröffnet. Einen Monat später, am 1. Juli 1816, erfolgt im Kaisertum Österreich die Währungsumstellung von Gulden Wiener Währung auf Gulden Konventionsmünze (fl. C.M.). Für 246 Gulden Wiener
Währung erhält man 100 Gulden Konventionswährung.

1816
Am 25. Juli 1816 verursacht ein heftiges Hagelwetter der Gemeinde Gramatneusiedl einen Schaden von 35.284 Gulden. Im gesamten
Erzherzogtum Österreich unter der Enns finden Sammlungen zur Linderung der Not statt.

1816
Am 5. November 1816 wird Moritz Todesco (1816–1873) in Wien geboren, 1858 bis
1864 Miteigentümer der dritten Textilfabrik Marienthal, die er dann in eine Aktiengesellschaft umwandelt.

1816
Am 24. Dezember 1816 wird der erste belegbare Christbaum in Österreich, und zwar im Palais von Erzherzog Carl von Habsburg-Lothringen (1771–1847), aufgestellt. Initiatorin ist seine Ehefrau Henriette, geborene von Nassau-Weilburg (1797–1829), die diese
Tradition aus ihrer Heimat nach Wien bringt. Nach einem Polizeibericht soll aber der Bankier Nathan Adam Arnsteiner (seit 1798: Freiherr von Arnstein; 1748–1838) bereits 1814 einen Christbaum in seinem Salon in Wien aufgestellt haben.

1817
Am 7. November 1817, kurz nach Mitternacht, kommt es zu einem Großbrand in Gramatneusiedl, bei dem die Häuser
Nr. 2 (ab 1826: Gramatneusiedl 27; ab 1961: Oberortsstraße 34),
Nr. 3 (ab 1826: Gramatneusiedl 28; ab 1961: Oberortsstraße 32),
Nr. 4 (ab 1826:
Gramatneusiedl 29; ab 1961: Oberortsstraße 30) und Nr. 5 (ab 1826: Gramatneusiedl 30; ab 1961: Oberortsstraße 28) abbrennen, weil ein Knecht ausfuhr und vergaß, die Kerzen zu löschen. Der Gesamtschaden beträgt 20.801 Gulden.
(
Denkbuch Moosbrunn.)

1817
Am 23. Dezember 1817 wird die Errichtung eines stabilen Katasters, des »franzisceischen Katasters« angeordnet, der für das
Erzherzogtum Österreich unter der Enns 1833 fertig gestellt, für Gramatneusiedl
1820 angelegt wird.

1819
Der Sitz des 1753 eingerichteten Kreisamts für das Viertel unter dem Wienerwald, in welchem Gramatneusiedl liegt, wird 1819 von Traiskirchen (Niederösterreich) nach Wien verlegt.

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
 |