Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1953
1953
Pfarrer
Georg Grausam (1911–1977) lässt durch Baumeister Johann Frank (1885–1959), Gramatneusiedl, seit 22. April 1953 die Schäden an der Sakristei der
Kirche Sankt Peter und Paul, welche im Januar
1951 durch einen
Lastwagen der »Mitterndorfer
Feintuchweberei und Spinnerei Ing. Emil Tyleček« verursacht
wurden, beheben. Die Arbeiten werden am 21. Juli 1953 abgeschlossen. ( Dokument.)

1953
Mit Vertrag vom 14. Mai 1953 wird die
Hermann Todesco-Stiftung rückwirkend mit 1. Januar 1953 in das Eigentum der
Pfarre Sankt Peter und Paul überführt. Dies betrifft das Gebäude der ehemaligen Kinderbewahranstalt, Gramatneusiedl 70 (ab 1961: Oberortsstraße 1), die
zu diesem Zeitpunkt noch stehende Scheune (heute Acker bei Feldgasse 24) der ehemaligen Textilfabrik Marienthal sowie mehrere Grundstücke.
So kam es, dass auch das heutige
Römisch-katholische Pfarramt Gramatneusiedl großteils auf dem vom
exponierte Juden Hermann Todesco
(1791–1844) geschenkten Grund steht. (
Dokument.)

1953
Am 8. Juni 1953 stellt die sowjetische Besatzungsmacht ihre Kontrollen von Reisenden an den Zonengrenzen ein, womit sich die Bewohnerschaft Gramatneusiedls in ganz Wien frei bewegen kann.

1953
Am 1. Juli 1953 werden die Lebensmittelkarten in Österreich offiziell eingestellt. Gleichzeitig läuft der
1948 abgeschlossene Marshallplan aus. Bislang hat Österreich von den Vereinigten Staaten von Amerika insgesamt 960 Millionen US-Dollar Wirtschaftshilfe erhalten.

1953
Am 12. August 1953 hebt die sowjetische Besatzungsmacht, in deren Zone Gramatneusiedl liegt, die Zensur von Presse und Post auf, am 10. November 1953 die Radiozensur sowie die Vorzensur von Theater- und Konzertveranstaltungen.

1953
Anlässlich des zehnten Jahrestags der
Moskauer Deklaration über die Freiheit und Unabhängigkeit Österreichs wird am 30. Oktober 1953 um 9 Uhr morgens in
ganz Österreich für fünf Minuten die Arbeit eingestellt.

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
 |