Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1977
1977
1977 wird das 1926 erbaute
und 1968 zuletzt erweiterte Arbeiterheim
Marienthal baupolizeilich gesperrt und
1989 abgerissen. Die Gemeinde Gramatneusiedl mietet nun das Pfarrheim, Georg Grausam-Gasse 1, und die ehemalige
Schwesternwohnung (alte Schule), Oberortsstraße 3, wo nun
auch die Mutterberatung eingerichtet wird.

1977
Seit 1977 baut die »Gebös«
(Gemeinnützige Baugenossenschaft österreichischer Siedler und Mieter) ihre erste Siedlung in Gramatneusiedl, und zwar
Gartenweg 1, 3 und 5.

1977
Nach einem ersten Anlauf im Juni
1975 beschließt 1977 der Gemeinderat Gramatneusiedl, die alten Arbeiterwohnhäuser an der Hauptstraße zwecks Restaurierung anzukaufen.
Gekauft werden noch im selben Jahr die ehemaligen
Arbeiterwohnhäuser
Hauptstraße 52 (erbaut 1882, revitalisiert 1987),
Hauptstraße 56 (erbaut 1869, revitalisiert 1989),
Hauptstraße 47 (Wiesenhof; erbaut 1869, revitalisiert 1989) und
Hauptstraße 58 (Parkhof; erbaut 1869, revitalisiert 1989). Die Revitalisierung der später so genannten
Arbeitersiedlung Marienthal beginnt jedoch erst
1987.

1977
Am 20. Juli 1977 erschießt sich der deutsche Unternehmer Fritz Ries (1907–1977),
der 1939 das Nachfolgeunternehmen der
Textilfabrik Marienthal, die
Weberei von Kurt Sonnenschein (1906–195?),
»arisierte«, also raubte, und bis
1940
besaß, in
Frankenthal (Rheinland-Pfalz).

1977
Am 20. Oktober 1977 stürzt Pfarrer Georg Grausam (1911–1977) beim Reinigen des Pfarrhofdaches ab und erleidet einen tödlichen Schädelbasisbruch. Nach ihm, der für die Geschichtsschreibung von Gramatneusiedl von großer
Bedeutung ist, werden später in Gramatneusiedl die
Georg Grausam-Gasse benannt und
für ihn im November
1983 eine
Gedenktafel an der
Kirche Sankt Peter und Paul angebracht. ( »Zur Geschichtsschreibung über Gramatneusiedl«.)

1977
Wegen eines Neubaus muss auch das
Kriegerdenkmal an seinen heutigen Standort an der Wiener Straße verlegt werden, wo es am 2. November 1977 eingeweiht wird.
Es handelt sich
dabei um eine neuerliche Ergänzung des Kriegerdenkmals für die Opfer des Ersten Weltkrieges aus dem Jahr 1924, welches im November
1951
bereits mit zwei Tafeln für die Opfer des Zweiten Weltkriegs versehen worden war. Auf den Tafeln sind
nunmehr die Namen von 69 Kriegsopfern, 39 Vermissten und 69 Gefallenen verzeichnet, darunter aber merkwürdigerweise auch
fünf
von den Nationalsozialisten ermordete Widerstandskämpfer.

© Reinhard Müller
Stand: Juni
2010
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