Große Chronik von Gramatneusiedl, Marienthal und Neu-Reisenberg
1988
1988
Am 3. März 1988 wird in Gramatneusiedl erstmals der
»Weltgebetstag der Frauen« (WGT), und zwar im Rahmen einer ökumenischen Feier, begangen. Die gesammelten 2.800 Schilling werden Frauen im Flüchtlingslager Traiskirchen (Niederösterreich) zur Verfügung gestellt.

1988
Das
1918 von
Heinrich Treer
(1882–1961) eröffnete
Kaufhaus mit Fleischhauerei und Selcherei,
Reisenberg 118
(heute Mitterndorferstraße 2), wird 1988 geschlossen; die angeschlossene
Alkoholausschank wurde bereits
1982
zugesperrt.
Der »Treer« wird in der Marienthal-Studie zwei Mal genannt. (
»Zum Treer gegangen«.)

1988
Am Ostersonntag, 26. März 1988, wird erstmals der neue Traghimmel
der
Kirche
Sankt Peter und Paul benutzt. Er wurde von der Restauratorin
Halina Spielvogel, Rekawinkel (zu Pressbaum, Niederösterreich), dem alten,
1944 von
Theresia Krische (1879–1969)
um 2.000 Reichsmark gestifteten nachgemacht. Die Kosten von 28.000 Schilling werden durch Spenden aufgebracht. Außerdem wird erstmals der renovierte große Osterleuchter benutzt; die dazugehörigen Altarmessingleuchter werden erst
1989 restauriert.

1988
Am 25. April 1988 weiht Johann Buszek das neue, von der Gemeinde Gramatneusiedl bezahlte
Kreuz an der Feldgasse (»Schorn-Kreuz«), bei Zur Piesting 2; das alte wurde
kurz zuvor abgerissen. Das Holzkreuz wurde von der Firma Johann Montag, Gramatneusiedl, gemacht, der Corpus Christi durch den
Bildhauer und Grafiker Karl Martin Sukopp
(geb. 1928) neu gemalt.
Neben dem Kreuz werden auch Zierbäume gepflanzt.
2003 wird es
durch ein neues Kreuz ersetzt und an den heutigen Standort verlegt.

1988
Am 1. Mai 1988 wird im Österreichischen Rundfunk (ORF) der im
Vorjahr gedrehte
Film
»Einstweilen
wird es Mittag…«
nach der Studie
»Die
Arbeitslosen von Marienthal« von
Karin Brandauer (1945–1992), erstmals ausgestrahlt.

1988
1988 wird das Selbstschutzzentrum der Freiwilligen Feuerwehr Gramatneusiedl,
Hauptplatz 7, eröffnet.

1988
Am 5. Juli 1988 wird in der
Kirche Sankt Peter und Paul
das Orgelwerk ausgebaut und zur Tochterfirma von
Werner Walcker-Mayer (1923–2000) nach
Guntramsdorf (Niederösterreich) zur Renovierung gebracht. Die Kosten werden mit
504.000 Schilling veranschlagt.

1988
Am 27. August 1988 wird eine polnische Familie in der alten Pfarrwohnung des Pfarrheims untergebracht. Da ihr der Status politischer Flüchtlinge nicht zuerkannt wird, wird sie von der Pfarrbevölkerung versorgt.

1988
Auf Initiative der Gewerbetreibenden und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gramatneusiedl wird im Dezember 1988 die Straßenbeleuchtung Gramatneusiedls erstmals mit Adventschmuck (Lampensterne) versehen.

1988
Am 18. Dezember 1988 werden die restaurierte Orgel und die Kreuzkapelle (bisher »Taufkapelle« genannt)
der
Kirche Sankt Peter und Paul
durch Bischof Florian Kuntner (1933–1994) eingeweiht. Damit findet die
1979 begonnene Restaurierung der Kirche Sankt Peter und Paul ihren Abschluss.

1988
Zu Weihnachten 1988 wird erstmals wieder das auf dem Orgelboden
der
Kirche Sankt Peter und Paul
gefundene Krippendorf aufgestellt. Auf der Innenwand des Rückendeckels ist ein Zettel eingeklebt: »Diese Krippe wurde von /
Franz Dvořak Marienthal N(ummer)o 154 (d.i. das
Angestelltenwohnhaus Mautnerhaus,
Dr. Löw-Gasse 1) & / Franz Malik
Marienthal No. 154 / im Jahre 1937 teilweise umgebaut / und renoviert. / Marienthal im November 1937«. Am Aufbau des Krippenberges sind noch die Namen »Resatz, Franz / Franz und Anna, Franz Resatz« und die Jahresangabe »19.12.1902« zu lesen.

© Reinhard Müller
Stand: Juli
2011
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