Der
Consum-Verein Marienthal
gegründet 1864
in [anonym]: Ergebnisse der Untersuchung über die in Fabriken und Gewerben Nieder-Oesterreichs bestehenden Einrichtungen
zum Wohle der Arbeiter. Als Grundlage für weitere Erhebungen veröffentlicht von der nied[er] österr[eichischen] Handels- und Gewerbekammer. Wien: Selbstverlag der n[ieder] ö[sterreichischen] Handels- und Gewerbekammer 1869, S. 20.
[II.
Billige Beschaffung der Lebensmittel.]
[…]
Baumwollspinn- und Webefabriken zu Trumau und Marienthal. In beiden Fabriken
bestehen Consumvereine, deren Verwaltung und Leitung den Arbeitern – mit der Fabriksdirection als Präsidium – übertragen ist. Jeder Theilnehmer
erlegt in Raten den Betrag von 5 fl[orin]; die Summe der Beiträge wird nebst einem nicht begränzten Capital (gegenwärtig nahe an 10.000 fl.), welches die Fabriksgesellschaft zinsenfrei darleiht,
zum Ankaufe von Lebensmitteln im Grossen verwendet. Diese werden dann
mit nur 2 bis 3 Percent Aufschlag auf den Ankaufspreis (für Verlust bei dem Auswägen und Erhaltung des in jeder Fabrik bestellten Consumverwalters)
an die Arbeiter abgegeben, welche sie auf solche Weise noch immer um 15
bis 25 Percent unter den Localpreisen beziehen.
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