Reparatur der Sakristei der
Kirche Sankt Peter und Paul 1953
in [Georg Grausam & Margarete Jandl:
Chronik von Gramatneusiedl. Gramatneusiedl 1977/1994], S. 26a–26b.
Transliteration:
Reinhard Müller.
26[a]
Am 21. Juli
1953 wurde folgende Urkunde in der Sakristeimauer (Ecke beim Dachaufgang) eingeschlossen:
»Ad honorem Dei!
Die Sakristei der hiesigen Kirche
St. Peter und Paul in
Gramatneusiedl (1730 erbaut, später vergrössert), am 3. April 1945 beim russischen Kriegseinmarsch durch Panzerwagen durchstossen, 1945 bald renoviert, wurde am 19. Jänner 1951 durch
einen Lastkraftwagen der Seidenfabrik Tylecek [recte Tyleček;
R.M.]
in
Mitterndorf an der Fischa abermals so heftig angefahren, dass das Gewölbe und die Straßenmauer zerrissen und schwer beschädigt wurde.
(Skizze Grundriss der Sakristei 1:100)
Vom 22.–24. April 1953 wurde die Straßenwand (A–B) bis 40 cm tief unter Straßenniveau abgetragen und das GEWÖLBE
(dreijochiges Kreuztonnengewölbe (A–C ex anno 1730; C–B vermutlich nach
1800) abgetragen. Das Tonnengewölbe hatte einen Radius von 1.25 m. Die
Gewölbejoche an den Wänden (Straßenseite und Kirchenschiffseite) einen
Radius von c[irk]a 91 cm, das dritte 72 cm; im spätererangebauten [!]
Joch ist für den Dachaustieg eine
Öffnung 66:110 cm. Der Scheitelpunkt des Gewölbes war 3.30 m vom Fußboden entfernt, an der Wand 2.97 m. Die Fenster (vergittert) waren so angebracht,
dass ein drittes symmetrisch hätte angebracht werden können (1.50:95:1.30:95:3.53).
Das bisherige Gewölbe war nicht gleichartig, der Leiteraufstieg in den Boden beschwerlich, die steinerne Straßenwand der Sakristei sehr feucht, der Lichteinfall gering und unpraktisch, die Stellung der Sakristeimöbel behindert (durch das
Gewölbe und die Fensteranordnung), die Türschwelle etwas niedrig (Gefahr des Wassereindringens im Frühjahr und Herbst).
Die etwas ungünstige Sakristei suchte Rektor [Georg] Grausam (zwischen 1940–1944) zu verbessern durch Betonierung des Fußbodens, darüber Schlacken und Holzfußboden, Isolierung der Innenwände und Aufstellung neuer Sakristeimöbel.
(2 Skizzen der Innenwände der Sakristei 1:100)
Nun begann Baumeister Johann Frank, Gramatneusiedl N[umme]r 200
[ab 1961: Zur Au 2; Anm.
R.M.], am 22. April 1953 die Erneuerung der
Kirchensakristei:
das Gewölbe wurde abgetragen,
8 m Mauer (außen) entfernt (bis 40 cm unter Straßenniveau)) [!] am 27./28. April
1953 die Außenmauer neu gemauert (wobei
40 cm Betonfundament, isoliert, und 1 m über Erde betoniert wurde), vom 28.–29. April 1953 wurde die feuersichere Betondecke
26[b]
verfertigt. Vom 20. Juli 1953 an wird am Verputz innen gearbeitet.
Die Elektroarbeiten (bis auf Turm, Presbyteriumdach und Sakristei) führt die Firma
[Robert] Malik, Gramatneusiedl, aus.
Die Holzarbeiten der Zimmermeister Michael Hums, Gramatneusiedl N[umme]r 103 [ab 1961: Hauptstraße 12;
Anm.
R.M.].
Gramatneusiedl, 21. Juli 1953.
Georg Grausam,
erster Ortspfarrer von Gramatneusiedl.[«]
Faksimile:
26a,
26b.
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