Verwüstung Gramatneusiedls im Zuge der
zweiten Türkenbelagerung Wiens im August 1683
Eintrag von Anton Schallerl (1780–1862), geschrieben um 1835, in:
Denkbuch d[er] Pfarre Moosbrunn. Band 1, S. 217–218.
Transliteration:
Reinhard Müller.
217
Wie es den Moosbrunnern,
Velmern u[nd]
Grammatneusidlern erging, ist unbekannt. Laut
Pfarrprotocoll von 1774 pag[ina] 5. »wie das Dorf meistens so auch die
Pfarrkirchen von den Muselmännern ist gänzlich ruinirt worden.[«] Die
Pfarrkirche wurde zu einem Pferdestall gebraucht, wie dieses aus dem in
der östlichen Thurmmauer an einem Pfahl angebundenen Pferde
218
zu schließen. Vielleicht
haben die Türken hier auf diesen erhöhten u[nd] weitaussehenden Punkt
einen Wachtposten aufgestellt.
Das Schicksal von Velm ist
unbekannt. Eben so von
Grammatneusidl. Das
Presbyterium blieb in jedem Fall.
Indessen müssen sich die
3 Dörfer bald wieder erhohlt haben, welches sich aus der Nähe der so
wohlhabenden Besiedlung u[nd] der bald wieder zunehmenden Bevölkerung
ersehen läßt.
Faksimile:
217, 218.
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