Beschreibung der Wirtschaft in Gramatneusiedl um 1835
Eintrag von Anton Schallerl (1780–1862) in:
Denkbuch d[er] Pfarre Moosbrunn.
Band 1, S. 136–137.
Transliteration:
Reinhard Müller.
136
Nahrungszweig
Die Einwohner der Pfarre [Moosbrunn;
Anm.
R.M.] ernähren sich größtentheiles vom Feldbau, und
von der Viehzucht u[nd] vom Handel.
Es werden gebauet Waitzen
Korn Gerste, Hafer, besonders aber Kraut. Da schon mehrere trockene
Jahre waren so wurden die Krautgärten stark vermehrt weil das Kraut viel
eintrug. Das Kraut ist gut und ist starke Nachfrage darnach. Die
Einwohner verführen es selbst nach Wien u[nd] Mödling.
Erdäpfel werden nur für
den Hausgebrauch gebauet. Türkischer Waitz sehr wenig. Küchengemüse eben
so. Obstzucht liegt ganz darnieder. Wein gar keiner in der Pfarre. Bis
zum Jahre 1830 bauten die
Grammatneusidler noch Wein, seitdem auch nicht mehr.
Die Viehzucht ist nicht
beträchtlich nicht hinreichend zur Düngung der Gründe.
137
Es wird starker Handel
nach Wien u[nd] in die Umgegend getrieben. Auch mit Hafer u[nd] Stroh.
Dünger dagegen zurückgeführt und zwar sehr viel aus dieser Ursache wird
auch weniger Vieh gehalten.
Faksimile:
136,
137.
[Siehe auch die dazugehörige Topographie.]
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