Beschluss der Freien Gemeinde Gramatneusiedl betreffs der Unterstützungsaktion der Gemeinde anlässlich der neuerlich zunehmenden Verelendung.
21. Juli 1923
in:
Archiv der Marktgemeinde Gramatneusiedl, Gemeinde-Kurrenden 1919–1938, Sitzungs-Protokoll zur Gemeinde-Ausschuß-Sitzung der Ortsgemeinde Gramatneusiedl am 21. Juli 1923, S. [6–7].
Transliteration:
Reinhard Müller.
[6]
P[unkt] 5) Herr Finanzreferent R[udolf] Theuer gibt bekannt, daß es an der Zeit wäre, in
unserer Gemeinde an jene alten u[nd]
erwerbsunfähigen Leute zu denken um jenen Menschen in der gegenwärtigen schweren Zeit helfend unter die Arme zu greifen u[nd] beantragt, 3 Millionen Kronen monatlich aus dem Fürsorgefond zu geben. – Dieser Betrag soll an alle in Betracht kommenden Personen so
[7]
verteilt werden, daß Partei u[nd] Stand ganz außer Betracht kämen. Dazu wird ein Comité gewählt, daß sich mit der Feststellung der wirklich Armen in der Gemeinde befassen u[nd] auch die Höhe der Zuwendungen am Schlusse eines jeden Monats zu
bestimmen hat. In das Comite [!] wurden gewält:
H[err] Bürgermeister Josef Bilkovsky,
H. Vice
„
R[udolf] Theuer,
H. Eduard Přýbil,
H. G[emeinde] R[at] K[arl] Pecha,
H.
„
„ M[atthias] Spiegelgraber.
Richtunggebend für diese Beschlüsse ist in erster Linie die Bedürftigkeit des zu Unterstützenden, wobei gleichartige Familienverhältnisse nicht präjudizierend wirken.
Obiger Antrag wurde einstimmig angenommen, ebenso die Wahl des Comités.
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