[Heinrich] Schneidmadl
Schreiben der Niederösterreichischen Landesregierung an die Freie Gemeinde Gramatneusiedl. Wien, am 28. Mai 1929
in:
Archiv der Marktgemeinde Gramatneusiedl, Gemeinde-Kurrenden 1919–1938, Sitzungs-Protokoll zur Gemeinde-Ausschußsitzung der Ortsgemeinde Gramatneusiedl am 7. Mai 1929, Beilagen, S. [1–2].
Transliteration:
Reinhard Müller.
[1]
G. Z. L. A. VI/2–1555/4–XXII.
An den
Gemeindevorstand
in Gramatneusiedl.
In dem
Berichte vom 7. Mai 1929, Z[ah]l 442 ist hervorgehoben, daß mit dem Bau der Hauptschule erst begonnen werden kann, wenn die Verhältnisse in einem in der Gemeinde gelegenen Fabriksbetrieb, von dessen Schicksal auch das Schicksal von 80 % aller Gemeindeinsassen abhängt, sich so geklärt, bez[iehungs]w[eise] gebessert haben, daß eine Erschütterung der Gemeindefinanzen und eine Erhöhung der Gemeindezuschläge, die
wieder eine unmögliche Belastung aller Steuerträger darstellen würde, nicht mehr zu befürchten sein wird, daß jedoch die notwendigen Vorarbeiten unbeirrt gemacht werden müssen.
Bei dieser Sachlage ist die Frage der Darlehensaufnahme noch nicht spruchreif und ist daher um
[2]
die Bewilligung hiezu erst dann, – unter Vorlage aller erforderlichen Behelfe und eines genauen Berichtes – anzusuchen, bis der erwartete günstige Zeitpunkt tatsächlich eingetreten ist.
Selbstverständlich darf die Gemeinde vor Erteilung der Aufnahmebewilligung keine den Schulbau betreffende Verpflichtung dritter Personen gegenüber eingehen.
Wien, am 28. Mai 1929.
Niederösterreichische Landesregierung.
[Heinrich] Schneidmadl,
Landesrat.
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