Diskussion der Freien Gemeinde Gramatneusiedl über einen Aufmarsch des »Republikanischen Schutzbundes« in Gramatneusiedl am 4. September 1932.
20. September 1932
in:
Archiv der Marktgemeinde Gramatneusiedl, Gemeinde-Kurrenden 1919–1938, Sitzungs-Protokoll zur Gemeinde-Ausschußsitzung der Ortsgemeinde Gramatneusiedl am 20. September 1932, S. [4].
Transliteration:
Reinhard Müller.
[4]
Herr G[e]m[ein]d[e]r[at]t Johann Pribil [recte Pribyl;
Anm.
R.M.] führt Beschwerde darüber, dass am Sonntag den 4.9. anlässlich eines Durchmarsches einer Schutzbundabteilung in Gegenwart des
Bürgermeisters [Josef] Bilkovsky beim Vorbeimarsch bei der Kirche gespielt wurde, obwol [!] Gottesdienst war und die Gläubigen
dadurch in ihrer Andacht gestört wurden. Darüber entwickelt sich eine sehr angeregte Debatte, an der sich die Gemeinderäte [Johann] Gröss. [!] Pribil
[recte Pribyl;
Anm.
R.M.], [Rudolf] Kappel, [Josef] Moldaschl u[nd Michael] Hums wiederholt beteiligen. Der allgemene [!] Eindruck aller Redner ist der, dass das nicht in
böswilliger Absicht geschehen ist und dass sich das in Zukunft nicht mehr ereignen wird. Der Vorsitzende [d.i. Josef Doleček;
Anm.
R.M.] verspricht, mit dem Bürgermeister darüber Rücksprache zu nehmen.
Herr Gmdrt. Kappel berichtigt, dass es unrichtig sei, wenn gesagt wurde, dass bei Arbeiten der Gemeinde nur Parteiangehörige der soz[ial] dem[okratischen] Partei beschäftigt werden. Darauf erwiedert [!] Herr Gmdrt. Gröss und Pribil [recte Pribyl;
Anm.
R.M.], sowie der
Vorsitzende, womit die Angelegenheit erledigt erscheint.
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