Kriegerdenkmal Gramatneusiedl
1) 1923–1977:
Gramatneusiedl,
bei Bahnstraße 2
2) seit 1977:
Gramatneusiedl,
bei Wiener Straße 1
errichtet 1924, erweitert 1951
Lageplan 1 ≡
Lageplan 2
Der 1923
gegründete »Burschenverein
Gramatneusiedl« initiierte noch in seinem Gründungsjahr die
Errichtung des Kriegerdenkmals Gramatneusiedl »zu Ehren der im
Weltkriege gefallenen Angehörigen der Gemeinde Gramatneusiedl«. Der
Burschenverein sammelte zu diesem Zweck 15 Millionen Kronen, den Rest
auf die Gesamtkosten von 28 Millionen bezahlte die Freie Gemeinde
Gramatneusiedl. Diese stellte auch das Grundstück für das Kriegerdenkmal
zur Verfügung, welches am 7. September 1924 durch Pfarrer Friedrich Pösel (1862–1931) eingeweiht wurde.
Das Kriegerdenkmal
für die Opfer des Ersten Weltkriegs
Inschrift auf dem
obeliskartigen Aufsatz (Südseite):
Ƞ /
Den Opfern / des / Weltkrieges / 1914–1918 / der Gemeinde /
Gramatneusiedl / Gewidmet / vom Burschen-Verein / Gramatneusiedl /
Heimat / vergiss uns nicht!«
Im darunter
befindlichen Steinquader sind drei Tafeln mit den Namen der Opfer
verzeichnet, wobei unter den Vermissten nur sechs statt sieben
Personen angeführt wurden.
Tafel 1 (Südseite):
»Gefallen: /
Oblt.
Wittner Jos[ef]. /
Kdt.
Wannenmacher Georg /
Inf. Biberhofer Leop[old]. /
Jäg. Beisteiner Fr[an]z. / Inf. Bärzy Joh[ann]. / Inf.
Fischer Jos[ef]. / Inf. Griesmüller Joh[ann]. / Inf. Grill Fr[an]z. / Zgf. Kazda Jos[ef]. / Inf. Michal Joh[ann]. / Jäg. Schmoranz Fr[an]z. /
Inf. Botek Joh[ann]. / Jäg. Freilach Otto / Art. Forche
Ant[on]. / Inf. Gotthart Otto / Inf. Hermanek Ad[olf].«
Tafel 2 (Ostseite):
»Gefallen: / Inf. Kirchner Ernst / Inf. König Rud[olf]. / Inf. Kunz Fr[an]z. /
Inf. Mayer Willi / Inf. Neumann Jos[ef]. / Inf. Pec Jaro / Zgf.
Pribil Stef[an] Karl /
Zgf. Swaton Leo /
Inf. Schullitsch Joh[ann]. / Inf. Urbanek Karl /
Vermisst: / Art. Artelt Karl / Korp. Mach Joh[ann]. / Inf. Müller
Joh[ann]. /
Inf. Nedwidek Ant[on]. / Jäg. Puschmann Theod[or]. /
Inf. Schöfnagel Joh[ann].«
(Auf der Nordseite des Denkmals keine Tafel.)
Tafel 3 (Westseite):
»Verstorben: / Oblt. Adamowicz Fr[an]z. / Jäg. Fischer Ed[uard]. / Inf. Grill Ferd[inand]. /
Inf. Altmann Joh[ann]. /
Inf. Feix Emanuel /
Hus. Höfling Rud[olf]. /
Inf. Jirosch Toni /
Inf. Kubele Fr[an]z. / Flg. Lorenz Rud[olf]. / Inf.
Neugebauer Sigm[und]. / Inf. Pock Em[merich]. / Inf. Richter Karl /
Gefr. Sternadl Jul[ius]. /
Inf. Nousa Joh[ann].«
Das Kriegerdenkmal
für die Opfer des Zweiten Weltkriegs
Das Denkmal wurde 1951 zu einem Kriegerdenkmal auch für die
Opfer des Zweiten Weltkrieges erweitert.
Die auf
Initiative der »Freiwilligen
Feuerwehr Gramatneusiedl« für das alte Kriegerdenkmal
hergestellten zwei Ehrentafeln für die Opfer des Zweiten Weltkrieges
wurden am 25. November 1951 durch Dechant
Leopold Eder (1899–1963) eingeweiht.
Wegen eines Neubaus musste das Kriegerdenkmal auf seinen heutigen
Standort an der Wiener Straße verlegt werden, wo es am 2. November 1977
neu eingeweiht wurde.
Dabei wurde eine Ergänzung bei den Tafeln für die Opfer des Zweiten
Weltkrieges vorgenommen: Auf ihnen sind nunmehr die Namen von
69 Kriegsopfern, 39 Vermissten und 69 Gefallenen verzeichnet.
Das neue
Kriegerdenkmal hat vier weitere Inschrifttafeln:
1. Tafel (Südseite):
»1939
† 1945 / Kriegsopfer / Abt Lorenz / Allinger Franz / Allinger
Wilhelm / Ambros Rudolf / Amon Anton / Artner Rosa / Babka Johann / Bergmayr Rudolf /
Brenner Viktor / Bürgermeister Wilhelm / CejnaR Gottfried / Dlask
Hubert / Feix Josef / Fischer Franz / Franz Otto / Grasegger
Siegfried / Hadwiger Franz / Haudek Emil / / Hierwek Karl / Hobza
Ernst / Jahoda Rudolf / Jelinek Anton / Kirchner Gustav / Klauber
Josef / Kletecka Franz / Kolar Felix / Korzer Alois / Krotky
Thomas / Lindner Johann / Michalik Bruno / Moudry Ehrenfried /
Neumann Gustav / Nowak Franz / Parsch Lorenz / Pec Rudolf / Pojar
Franz / / Pribyl Leo / Püreschitz Michael / Puschmann Erich / Schwaigler August /
Seifert Albert / Siegl Georg / Spiegelgraber Lorenz / Steurer
Friedrich / Stifterovic Stefan / Stupanek Josef / Stupanek Wilhelm / Tesar
Marie / Thau Josef / Tichy Ferdinand / Vacek Rudolf / Weigl Josef / Weintritt
Rudolf / Wiltschke Leo / Wodmar Ernst / Zumann Johann«
2. Tafel (Ostseite):
»1939
† 1945 /
Vermisst / Bauer Franz / Bors Lorenz / Brünner Leopold / CeJkA Josef /
Eder Karl / Eichler Felix / Fabschitz Alfred / Fischer Johann / Gauster Josef / Gotthart Gustav /
Henke Eduard / Hochwartner Franz / Höllriegl Alfons / Hummel Karl / Jockl
Ferdinand / Kopecky Leopold / Kropfreiter Roman / Kryzan Hans /
Langhammer Hans / Cedik Josef / / Malicek Franz / Mayer Viktor / Mimlich
Johann / Misar Anton / Moos
Alfred / Moser Franz / Musil Leopold / Nauza Karl / Nöst Franz /
Presch Franz / Rehacek Hans / Röchinger Franz / Schallerl Franz / Sedlacek
Heinrich / Suchanek Josef / Vuk Adolf / Zierfuss Anton / Zolles
Anton / Zsilavi Franz / / Kriegsopfer / Bors Engelbert / Bors
Hans / Bors Stefan / Cejka Theresia / Dedek Josef / Griesmüller
Josef / Hajek Anton / Hums Josef / Kowatsch Franz / Knische Johann / Knische
Josef / Wanatka Franz / Zoder Hans«
3. Tafel (Nordseite):
»1939
† 1945 / Gefallen / Alraun Johann / Artner Karl / Barak Adolf / Biberhofer
Alfred / Blaha Otto / Blauensteiner Johann / Buchegger
Hans / Bully Josef / Christoph Josef / Dratwa Karl / Dub Josef /
Dvorak Johann / Eder Otto / Fensl Franz / Fischer Josef / Fleissner
Albert / Griesmüller Franz / Griesmüller Martin / Haas Josef / Hadwiger
Franz / Hajek Johann / Heber Johann / Heber Johann / Heber
Karl / / Jagosits Karl / Jawurek Franz / Jung Julius / Kajetan
Karl / Kappl Rudolf / Kern Fritz / Kramer Justin / Kratky Fritz / Krejci
Johann / Krejci Josef / Lang Franz / Malik Robert / Matl Fritz / Masata
Fritz / Miszner Franz / Mitterer Johann / Mogeritsch Anton / Müller
Franz / Muschky Rudolf / Neuber Ferdinand / Neuber Josef / Panek
Karl / Pichler Albin / Quint Franz / / Rosner Hans / Schleiss
Johann / Schnabel Hans / Schopper Franz / Soukup Franz / Spiegelgraber
Franz / Stockinger Johann / Taborsky Raimund / Tesar Franz / Tesar
Rudolf / Thau Johann / Thau Karl / Thau Wilhelm / Trinkl Bernhard
jun. / Vasel Eduard / Weintritt Franz / Wiltschke Franz Dr. / Wunetits
Franz / Zalubil Hans / Zierfuss Franz / Zimmermann Josef / Zolles Karl«
4. Tafel (Westseite):
»Die
Liebe duldet alles, sie höret niemals auf / I Kor[inther] 13«
Auf den – 1977 ergänzten – Tafeln für
die Opfer des Zweiten Weltkriegs sind bemerkenswerter- wie
bedauerlicherweise auch die Namen von fünf Opfern ihres Kampfes
gegen den Faschismus festgehalten, und zwar als
»Kriegsopfer
1939–1945«
die hingerichteten Widerstandskämpfer
Johann Kníže
(1904–1944),
Josef Kníže
(1908–1944) auf
Tafel 2,
Felix Kolář
(1887–1944) und
Albert Seifert
(1921–1944) auf
Tafel 1, für
welche allerdings am
Friedhof Gramatneusiedl eine eigene
Gedenkstätte errichtet wurde, sowie als
»Gefallen
1939–1945«
der im Konzentrationslager ermordete Josef Neuber (1908–1941)
auf Tafel 3.
Nichtsdestotrotz geben die Namen auf den Tafeln, darunter viele
Marienthaler, einen guten Einblick in die Bedeutung der einst aus
Böhmen und Mähren Eingewanderten für den Ort.
Weitere Informationen auf dieser Website:
Große Chronik von Gramatneusiedl,
Marienthal und Neu-Reisenberg:

Bildarchiv:

© Reinhard Müller Stand:
Juni 2010

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