Katholischer Mädchenbund
Vereinssitz:
Gramatneusiedl
gegründet 1910, aufgelöst 1938
Als erster wichtiger konservativer Verein Gramatneusiedls ist der im Juni 1910 auf Initiative der Arbeits-Oberlehrerin Franziska Heilinger (1876–1957) und des Kooperators Johann Huber gegründete
»Katholische Mädchenbund« zu sehen, denn dieser bildete auch ein Bindeglied zu Marienthal. Die in so genannten Engelsgruppen organisierten
Mädchen, welche im Kirchenchor mitsangen, stammten fast alle aus der Arbeiterkolonie.
Der
Verein tritt noch im Gründungsjahr der »Katholischen
Reichsfrauenorganisation«
in Wien bei. Leiterin war zunächst Franziska Heilinger, dann die Bäuerin Theresia Griesmüller, geborene Bürgermeister (1897–1961), Katharina Wohlschlager, Anna Svehla (1892–1972), zuletzt Anna Sinka (1897–1983). Aus dem Verein
heraus entstand im April 1912 der »Christliche Frauenverein«. Der »Katholische Mädchenbund« spielte auch eine wichtige Rolle beim Bau des
Katholischen Vereins- und Kinderheims in Gramatneusiedl 1928, wo dann die Bibliothek des
Mädchenbunds untergebracht war, welche 1936 etwa 300 Bände umfasste. Nach dem
»Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich 1938 musste der Verein seine Aktivitäten einstellen und wurde 1938 behördlich aufgelöst.
Weitere Informationen auf dieser Website:
Große Chronik von Gramatneusiedl,
Marienthal und Neu-Reisenberg:

Bilder:
Die Sozialdemokratie.
© Reinhard Müller
Stand: Juni 2010

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