Dienstag, 29. X.
Eine ganze Menge Arbeit. Das Gutachten ist fort. Dr. Hanel hatte die Stirn zu verlangen, ich solle es ihm zeigen, ehe ich es dem Ministerium übersende! Das kam natürlich nicht in Frage.
Gestern lange Sitzung bei Springer. Dr. Kaufmann ist der schäbigste Autor, mit dem der Verlag jemals zu tun hatte. Man sollte seine Ansinnen nicht für möglich halten. Das Seminar war ganz interessantrecht gut besucht (ca 30). Mit Dr. Steindl klappt die Sache gar nicht. Er ist sehr dumm, wenn er sich diese Chance so entgehen lässt. Länger als bis Dez. kann ich nicht mehr zuschauen. Mimi war gestern nach dem Seminar bei mir. Zärtlich wie schon lange nicht; sie wird bald wieder ganz munter sein.
Heute traf ich Schmidt. Er ist immer sehr nett. Er war neulich bei Kienböck wegen der Kammer. K. ist ganz für die Beibehaltung etc, was auch für die neuen Minister gilt, so daß die Sache viell. im November erledigt werden kann. Schmidt meint, daß das Institut wegen der später engeren Zus.arbeit zwischen Kammer & Ministerium neue Aufgaben erhalten & sich deswegen wird ausdehnen müssen. Die Übernahme von John & Kamitz sieht er als selbstverständlich an.
Im Übrigen: große Aufträge an Mandl (ca 80 ; davon 28 schon bezahlt), u.v.a. Jetzt bin ich müde. Wenn man 12h von zu Hause fort ist, kann man nicht mehr so intensiv arbeiten. Menger rief an; er kam gestern Abend aus Genf. Dort soll man zu 55% mit einem Krieg England-Italien rechnen. Wir werden uns bald treffen.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.21)

