Mittwoch, 22. April.

Montag feierten die Eltern den 35. Hochzeitstag, weshalb ich mit einem Paket unter dem Arm überraschend anrückte. Mimi wollte mich später in Mauer sehen, warf mich aber gleich nach Ankunft hinaus, weil Dr. Roitler plötzlich nach Drohobicz reisen mußte & Besprechungen waren.

Gestern Seminar; ich sprach selbst 1. über personelle & Funkt. Verteilung; widerlegte Clark nach meinen Ideen vom vorigen Jahr; auch die anderen Leute de facto. Das müsste zur Einkommenstheorie niedergeschrieben werden. Alle diese Stücke gehören nun schon dringendst in ein systematisches Buch, in eine wirklich kritische Darstellung der theor. Ökonomie. Einmal werde ich sie doch schreiben, wenn ich nicht zu früh vergast wäre. Fast möchte es um die viele Arbeit & das Nachdenken aller dieser zahllosen nächtlichen Stunden leidtun. Und noch mehr um die nicht genützte Frühlings, Sommer & Wintersonne. Alas! Der Teufel sitzt im Fleisch.

Heute eine ebenso wichtige, wie erfreuliche Nachricht: Strigl ist von der Univ. Utrecht zum Ehrendoktor ernannt worden. Grosse Feier im Juni, wegen 300 Jahre Bestand der Universität. Diese aussergewöhnliche Ehrung (mit 44 Jahren!) wird Strigl viel Gutes tun; vor allem psychisch. Er wird sich auch dann nicht mehr zurückgesetzt fühlen, wenn mani ihm das Ordinariat der Welthandel nicht geben sollte, was jetzt schwer anders vergeben werden kann! Was werden die anderen (Menger, Kerschagll etc.) dazu sagen! –

Freitag bin ich bei Draxler; Morgen abend beim … bei ihm. Draxler fährt Dienstag nach Genf; er sollte mich in die Delegation aufnehmen, da wäre schöne Gelegenheit ihm die ganze Inst.-eingliederung klar zu machen. Werde das überlegen.

Mr. Davies, der Administrator der AAA kommt nach Wien, wie mir die amerik. Gesandtschaft schrieb & will mich sprechen. Zu Strobl kommt er auch; so Ich habe Strobl geraten, ihn gut zu empfangen. Strobl wird uns alle am Montag zum Essen einladen.

Mimi sehe ich wenig & kurz. Manchmal stört das schon sehr. Wir sind dabei so gut wie jemals.