Dienstag, 2. Juni 1936.
Seit den letzten Notizen wieder vielerlei. Ich kam heute früh mit Meinl & John aus Prerau, wo ich Pfingsten verbracht hatte. Gestern bei schlechtem Wetter in Laa, bei John. Kamitz fuhr heute Abend ziemlich aufgeregt nach Genf, wo er die Tagung des Com. Int. des Echanges mitmacht. Meinl zahlt die Reise, ich schlug K. vor, da ich selbst keine Zeit habe. John hat die Fellowship definitiv erhalten. Am 14. Mai wurde Starhemberg gestürzt; auch Dobretsberger, Strobl, Winterstein mußten gehen. 2 mal Mittag mit Strobl & Davies beisammen, was eine höchst unangenehme Metallvergiftung zur Folge hatte. Dann bin ich nach Genf gefahren. Dort mit Draxler und Kienböck zus.getroffen; ersteren lud K. & und Haberler & mich zum Nachtmahl, wo wir zu viert stundenlang österr. Probleme diskutierten. In Genf Tintner, der mir sehr behilflich war, da ich zu allem Überfluß eine Grippe (leicht) bekam, mit vollständigem Verlust der Stimme. Das störte während der ganzen Reise, das sprechen strengte sehr an & als ich aus Paris Brüssel Paris wiederkam, war ich ganz abgespannt. Jetzt geht es wieder besser.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.21)

