Mittw. 22. Juli.
Also einiges; Reihe nach.
Freitag schlug Mi selbst vor, wir sollten auf Weekend gehen. Also waren wir Sa/So in Gutenstein. Eine überaus merkwürdige, vor allem lärmende, Angelegenheit. Wir waren uns ganz zugetan & es war eine Wohltat, mit Mimi so innig beisammen sein zu können, ohne immer gleich von der letzten Tram oder ähnlichem gestört zu werden. Sie war ganz entzückend. Sonntag badeten wir, am Nachmittag spazieren, dann aber Regen. Ich kann mir nicht leicht vorstellen, wie man sich sonst mit anderen so gut verstehen könnte. Wir sind wundervoll aufeinander abgestimmt. Mich stört nur die transitorische Form - .
Mo. rief noch Stockinger an, sprach 23 Min. Daß es nicht so schnell gehe, wie Draxler glaube, denn er müsse erst mit Schuschnigg sprechen. Das hat er heute getan, Schusch. ist einverstanden & die Sache ist perfekt. Morgen od. übermorgen werden wir den Vertrag unterzeichnen. Viell. heisst es auch Kons der BB; aber Min. wäre mir lieber. Stockinger erzählte mir eine Stunde lang von Vorgeschichte, Personen, Absichten etc. Nachher soll ich mich mit den Bahnen befassen, dann mit Zus.arbeit Bahn-Schiffahrt, dann mit Post etc. Also lauter Kleinigkeiten! Die Sache wird sehr viel Arbeit machen, aber ich werde einen tiefen Blick in die ganze Maschinerie tun & sicher sehr viel lernen. Das kann später sehr gelegen kommen. Zwischen Draxler & Stockinger bestehen etliche sachliche Differenzen. Ich bin neugierig, wie man sie ausgleichen wird. Heute war schon Hofr. Grailer bei mir; quasi vorstellen & erkunden. Freitag werde ich Dir. Rauscher sprechen.
Gestern sprach ich eine Stunde mit Kienböck. Er unterstützt sehr, daß ich als Konsulent fungieren soll. Wir sprachen vor allem über die ÖBB.
Ferner Ph. Schöller, P. Goetzl, A. Goetzl, Russo gesprochen. Gustav Akerman war Montag hier; ein netter & gescheiter Mann. Auch sonst war sehr viel zu tun. Gestern Abend mit Mimi bei Macks, dann alle 4 in Patakys Wundergarten.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.21)


