Sa. 18. XII. 37
Nur ein paar Worte. Gestern versucht, das 3. Kapitel zu fördern; ich kann mich eines guten Entwurfes (für einen Teil) von Gerschenkron bedienen. Ich hoffe, noch vor Weihn. abdiktieren zu können; es werden wieder 80-100 Seiten. Ob ich noch bis zum CA-Krach vorstossen werde?
Heute wieder im Büro, weil Red. Schluß ist. Leider zeigen sich überall Abschwächungen der Konj. auch bei uns. Man muß sehr ernste Besorgnisse hegen, wenn die intern. Lage sich sehr verschlechtert, weil wir so entsetzlich starr geworden sind.
Am Nachmittag einige Besorgungen für Weihn. Hannchen wird sich wundern! Auch Mimi!! Sie kommt morgen früh zurück & scheint es sehr eilig zu haben, mit mir zus. zu kommen. Wie ich mich erst nach ihr sehen .
Gestern bekam ich übrigens die Nachricht, daß ich zum Mitgl. des Intern. Statist. Instituts gewählt worden sei. (Eine Art intern. Akademie). Karwinsky, der so gerne gewollt hätte, ist durchgefallen. Da nur noch 3 Plätze offen sind, dürften seine Aussichten auch für die spätere Zeit nicht glänzend sein. Schon im 2. Wahlgang hatte ich 96 Stimmen (Maxim. bei 106, glaube ich). Die Anerkennung ist nett! es ist auch für das Institut eine schöne Sache: Hier & im Völkerb. Comité!
Tee bei A. Goetzl. Die älteste Tochter hatte geheiratet. Hannchen war auch dabei. Sie ist leider so verschüchtert; das macht mir schwere Sorgen; sie braucht ganz anderen Umgang; es muß auch bald besser werden.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.21)

