Mont. 27. VI.
Bisher kein Brief von Mimi. Dieses ewige Warten ist kaum zu ertragen. Aber sie macht es mit der wichtigen amerik. Naftolen-Sache ebenso. Der arme Rostler sitzt in N. Y. neulich war er hier & wir besichtigten alle Laboratorien und kann nicht handeln. Schon aus diesem Grunde wäre ihre Anwesenheit hier so notwendig. Ich werde mich wohl bald endgültig entscheiden müssen, was ich ihrethalber tue. Eine lästige Hitzewelle ist vorüber. Diesmal hat sie mich recht gelähmt. Ich bin noch immer etwas faul, hoffe aber bald in Gang zu kommen, sowie div. Unruhe von mir gefallen ist. Von den Eltern der letzte Brief v. 5. d. M. Ich war wieder in N. Y. & fahre Mittw. von hier dauernd ab; bleibe zuerst 3-4 Tage in N. Y., muß Einkäufe machen etc, & meine Versicherung abschliessen ($ 10.000), da ist dann für die Eltern ev. etwas vorgesorgt. Wäre ich verheiratet, so bekäme ich hier von der Univ. eine 10.000$ Versich. für nur 78$ jährlich! Die Univ. ist sehr generös gegenüber den dauernd angestellten Prof. Bei mir wird sich ds in 3 Jahren wohl auch alles so einrenken.
Meine Bücher & MS übersiedle ich bereits in mein Büro 214 Nassan Hall. Ich weiss noch immer nicht genau wohin ich zuerst fahren soll, wahrsch. Chocorua Inn, N. H., dies hat mir Guy Emerson (Bankers Trust) empfohlen.
Jetzt schlafen zu gehen. Müde. Heute war es kühl & regnete in Strömen. Erlösung.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.22)

