Samstag, 17. Dezember.
Ich muß jetzt Prüfungsarbeiten korrigieren, über Geldtheorie, zus. mit Ray. Es ist einfach, aber seltsam. Am Institut hätte ich solchen Unfug nicht zu tun. Ich hatte es mir aber schlimmer vorgestellt; bis Freitag hoffe ich damit fertig zu sein. Außerdem soll ich noch 2 Rezensionen schreiben & ev. den kleinen Aufsatz für die Belgier, aber ich habe noch immer nichts passendes.
Ich komme immer wieder auf die Maximen zurück; ich muß darüber einmal ebenso scharf nachdenken, wie über die Voraussicht; jedoch war bisher keine Muße & auch kein äusserer Stimulus. Ich sehe jetzt, wie sehr es darauf ankommt. Viell. kann ich mir in Florida einiges überlegen. Mein Geist wird dort sicher sehr ruhig sein, aber ich fürchte mein Herz wird noch stärker schlagen.
Jetzt habe ich etliche Besorgungen zu erledigen, Xmas Cards etc. & es ist eine grosse Zeitverschwendung. Meine Nachbarn, bes. der schwarze Bengel Bishop gehen mir auf die Nerven mit ihrem ständigen Lärm. Nächstes Jahr wird das ja Gott sei Dank besser sein. Wie ich mich auf meine Bücher freue.
Meine grösste Sorge ist, daß Mimi sich in Wilmington nicht wohlfühlt & viell. viel zu früh wieder nach Europa zurückfahren wird. Es ist leider alles so kompliziert. Die Vereinfachung läge in ihrer klaren Entscheidung für mich. Und ich glaube, daß wir jetzt dazu kommen werden. Wir sollten im Juni gemeinsam fahren & wieder Ende August zurückkommen. Wir werden ja sehen. Ich will nicht müde werden.
Warum habe ich früher oft viel mehr fertig gebracht? Ich glaube aber, daß die Akklimatisierung gut fortschreitet. Ich habe eben doch nie so lange & detaillierte Vorlesungen gehalten. Nächstes Jahr wird das wie Tag & Nacht sein.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.22)

