Freit. 11. I.

Heute beim Zahnarzt; es wird noch eine ganze Menge zu tun sein. Es schmerzt mir heute etwas. Den Zahn kann ich mir erst n. Woche ziehen lassen.

Die Fragen für meine Theorie-Prüf. zus.gestellt. Ich glaube es ist ein gut gemessenes Assastement.

Mimi telegraphierte; wieder abgesagt & auf morgen verschoben. Zum 3. Mal. Mir passt das nicht –. Morgen mittag wird endlich die Antenne angebracht (falls Wetter passabel), ohne die DX nicht gut zu hören sind, weil zu viel Straßengeräusche zu hören sind. Aber sonst funktioniert das Radio wunderbar. Alle Leute, die es hören, sagen, daß sie so etwas an schönem Ton nie vernommen haben. Noël findet ihn auch besser, als den ihres Capehart. Neulich bei Dr. E. v. Kahler (George-Kreis etc). Er ist einer der wenigen, der hier meinen Pessimismus über die Welt teilt. Auch er sieht eine immer weiter um sich greifende Eiterbeule. Wenig allg. Unterhaltungen hat man hier; auch wenig wiss. Diskussionen. Niemand nimmt sich Zeit zu so etwas. Neulich waren Ray & Lutz hier, wegen Exam. R. lief sofort wieder davon, nachdem er noch schnell – wie jedesmal – seinen Aufsatz über „Bank. Revolution“ zitierte & sagte, daß die Stud. sein Buch kaufen müssen. Der Arme leidet so sehr unter einem Minderwertigkeitskomplex. Ich glaube eine andere Univ. würde ihm gut tun.

Der Plan für die Nat. Bur. Studie macht einige Fortschritte. Infolge meiner inneren Bewegung, habe ich mich leider nicht so konzentrieren können. Immerhin habe ich auch zur öst. Geschichte eine ganze Reihe Notizen gemacht, die Lovasy ein „lead“ geben. Wir werden bald ein Programm haben.