Freitag. 5.
Ein Luftpostbrief v. Hannchen v. 26. III.! Sie ist leider ziemlich kränklich. Luftröhren & jetzt noch Schilddrüsenwucherung, die der Arzt wegschneiden will. Gefällt mir gar nicht. Das Institut muß wieder umziehen!
Am Abend kam Joh. Neumann & wir diskutierten für fast 4h: Maximen des Verhaltens (er sieht völlig ein, um was es sich handelt & wie schwierig dies ist), über Spiele, Grundlagenfragen der Math., wo er bes. über Gödel sprach & allgem. Wiss.theorie. Ich habe schon lange keinen so interessanten Abend verbracht. Er war ganz bei der Sache & wir wollen viell. morgen fortsetzen. Es ist schade, daß wir nicht öfter miteinander diskutiert haben; ich glaubte aber nicht, etwas zu seinen Problemen beitragen zu können. Ich hätte mich doch an unsere erste Disk. vorigen Oktober halten sollen. Da er jetzt 4 Wochen allein ist, können wir leichter zus.kommen.
Gestern Reiten, heute mit Mrs. Goddart spazieren; wir wollten zum Phipps Estate, aber es war zu kalt & windig. Noch grünt es kaum.
Jetzt umziehen & Dinner bei Stace.
Lunch mit Stewart, der also jetzt Chairman der Foundation ist. Die Math. hatten gehofft, daß dies seinen Abgang bedeute & daher ich hinkommen könne. Allein . (Wenn er das wüsste!) Neumann auch gestern: wenn man mich nur hinbringen könnte; es sei eine Geldfrage.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.23)

