Mittw. 5. VI.
Heute früh begannen die Nazis schon wieder mit einer grossen Offensive, über deren Ausgang noch nicht viel bekannt ist. Hitler hat es sehr eilig, was immer mehr plausibel macht, daß er nicht gewinnen kann, wenn der Krieg lange genug dauert. Aber werden die Fran. aushalten können? Wie John D. heute sagte: man hofft, daß noch irgend eine anonyme Macht mit spielt & den Ausschlag bringen wird. J ohn war sehr nett. Er begann ausführlich das Ec. Dep. zu diskutieren, das neulich im Curriculum Com., dem er jetzt angehört, genau diskutiert wurde. Man habe mich so gepriesen & es soll bald etwas geschehen. Dodds hat gewartet bis er wieder gesund war & will jetzt etwas unternehmen. Ich fürchte für Howard A good second rate man (John).
Später.
Nächster Tage werde ich wieder nach Pocantico Hills fahren, um mit David zus.zukommen. John lud mich ein, ihn am Cape Cod zu besuchen. Beides wird nett werden.
Vorhin war das Abschiedsdinner für Whittlesey, der also an die U. of Penn. geht. Ich glaube, daß es ihm schwer wird. Persönlich ist er ein netter Kerl, obwohl schwierig; wiss. ist er leicht zu ersetzen, falls man nur weiss, was man will.
Gestern mit Diana Lunch im Penth. Club & nachher im Mus. of Modern Art, wo die Mexico Ausstellung wirklich interess. Perspektiven eröffnete. Wie sehr doch Furcht das Menschliche Leben beherrscht; im primitiven Zeitalter natürlich mehr als heute (?). Wissenschaft räumt auf mit ihr, Religion braucht & hält sie. Ich möchte wissen, ob man die Rolle der Furcht im sozialen Leben einmal wirklich gründlich studiert hat. Diana war sehr nett .
Jetzt ist es, wie die N.Y. Times meldet, fast unmöglich gemacht, wirkliche Nachrichten aus dem Reiche zu bekommen, weil man fast keine Briefe mehr schreiben darf. Das kann noch nett werden.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.23)

