Do. 29. VIII.
Es ist mir gar nicht klar, wie man je aus der gegenwärtigen Kriegslage herauskommen kann, solange es grosse & kleine Staaten gibt & solange die Flugwaffe nicht von den schwachen neutralisiert werden kann. Ein merkwürdiges Paradox, daß wegen wirksamen militär. Widerstandes der Engländer, die Zivilisten die das Militär schützt grösseren Angriffen & Schaden ausgesetzt sind. Im vorigen Krieg gab es genug geistige Störungen bei den unmittelbaren Teilnehmern. Das war schon negative Auslese. Jetzt: Kinder & Frauen etc mit Shell-shock oder sonstigen, wahrsch. schwer zu ermittelnden & erst spät in Erscheinung tretenden Nachwirkungen geistiger Natur. Das wird nicht zu mehr Ausgeglichenheit führen & zur Stabilität der Nachkriegswelt beitragen, bes. wenn noch Armut hinzukommt. Dazu die selektive Zerstörung.
Heute noch Arbeit an einigen Nachträgen zum Aufsatz; dann soll ihn Bloomfield, der jetzt fällig ist, korrigieren. Sofort beginnt dann die Arbeit am N. Orl.-Vortrag.
Gest. telef. ich kurz mit Helen, die ab nächster Woche wieder in N. Y. ist. Ich werde wohl Dienstag hineinfahren. Voegelins sollten diese Woche kommen; habe aber keine Nachricht.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.23)

