Do. 5. IX.
Gestern in N. Y., um Bloomfield ins Nt. Bureau zu bringen. Er kam Di.; ist sehr belesen & kompetent. Ganz anders als Hannay. Er wird viel mehr zus. bringen, aber auch mich daher mehr beschäftigen; das ist aber ganz in Ordnung.
Mit dem Aufsatz habe ich praktisch Schluß gemacht, obwohl ich noch viel zu sagen hätte. Er ist eher knapp gehalten (in der Argumentation), obwohl fast 70 MSeiten. Ich muß noch etwas dazu schreiben, das mich wieder zur Zeitqualität zurückbringt. Viell. sollte er dann Marget für seine Serie als kl. Broschüre angeboten werden.
In N. Y. bei Mrs Waller, Besprechung über die Liste der Gelehrten, die herüber gebracht werden sollen. Man wird ihnen auf 2 Jahre helfen & hofft, daß sie inzwischen etwas finden werden. Rosenstein & Sraffa sind auch dabei. Dann beim Schneider, bei Scott, Liu Tang. Mit Noël tel., Diana & Helen nicht da. Lutzs fuhren auch mit & Fr. Lovasy. Die L. sind nicht besser geworden. Er nörgelt wieder; ausserdem sieht er schlecht aus. Ich habe ihm gesagt, daß es schlecht war, zu Dodds zu gehen, wegen Unsicherheit seiner Stellung.
Mises & Fr. getroffen. Er sucht etwas, könnte aber mittels der Found. Action auch an die New School kommen. Es war ganz nett; sie haben viel mitgemacht. Ihre eine Tochter ist im besetzten Frankreich.
Gestern sprach Hitler; wilder Mann. Heute Churchill. Es geht immer weiter. H. scheint zu sehen, daß er seinen Leuten klar machen muß, daß der Krieg dieses Jahr nicht aus sein wird. Jetzt werden die deutschen Wälder bombardiert, weil die Nazis dort geheime Lager angelegt haben.
Endlich hat man also den Engländern (die sich sehr brav halten) die 50 Zerstörer gegeben. Und dafür die grossartige Kette von Basen erworben. Hoffentlich kommen die Z. noch zurecht.
Ich bin in der Vorbereitung meines N. Orl. Vortrages gestört & nicht weiter gekommen. Morgen aber ernstlich zu konzentrieren.
Endlich herrliche Sonne. Heute früh reiten gegangen; Tom, ein eilfertiges Pferd, sehr schnell. Ich bin gut mit ihm ausgekommen. Neulich (Di) ritt ich mit Clari v. Neumann. Sie ist wenigstens nicht herunter gefallen (wie andere die nichts von sich hören lässt). Dann bei Ns zum Lunch. Er hat wieder bereitwillig & eifrig diskutiert, was immer man anschneidet. Viell. könnte er meinen Aufsatz anschauen.
Hans Zinsser ist gestorben; Leukämie (61). Es betrübt mich, als hätte ich ihn gut gekannt. Was für ein schönes Buch.
Jetzt lebt P. wieder auf. Immer neue, alte Gesichter. Wie einsam ich bin.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.23)


