Freitag, 5. X.
Brief aus Wien, gerade selbst einen geschrieben. Wie gut es sei, schreiben sie, daß ich "im freien Amerika" leben könne. Und das passiert den deutschen Zensor (der wahrscheinlich auch lieber hier leben möchte!) Immer wieder die grosse Hoffnung, der Krieg möge doch bald aus seien; aber sie glauben es selbst kaum. Heute Hitler-Musso-Begegnung; angeblich ein Friedensangebot. Aber das würde doch einfach heissen, daß sie Fehlschlag des Angriffs auf England zugeben. Jedenfalls geht es bei ihnen nicht nach Wunsch & viell. streiten sie sich schon manchmal.
Gestern abend mit Nurkse meinen Artikel diskutiert. Er fand ihn interessant, aber schwierig. Ich solle erweitern & ein Buch daraus machen. Es sei genug dafür darinnen. Fast stimme ich ihm zu, bes. da ich noch viel mehr habe, was dort hineinpassen würde & worüber ich viel nachgedacht habe. Es wäre ein Essay über die Meth. der Dyn. Ökonomie. Natürlich wäre ein Buch aus manchen Gründen vorzuziehen. Eigentlich müsste ich dies alles bis etwa April fertig haben können & neben dem Grad. Sommerkurs schreiben. So wie ich jetzt mit Hicks anfange (mit Notizen); erst muß N. Orl. in Gang kommen. Lovasy brachte viele Unterbrechungen. Jetzt ist sie wieder zu Hause und erst in 3 Wochen kann die Untersuchung weitergehen. Sehr lästig für sie, aber es gibt nichts anderes.
Heute mit Nurkse bei Thomas zum Lunch. Viell. muß ich ausziehen!! Das wäre doch zu albern, die Bank wird viell. beide Stockwerke vermieten. Wo sollte ich jetzt etwas finden? Und was für eine Störung. Aber es ist noch keineswegs sicher.
Herrliches Wetter heute; hoffentlich auch morgen. Mi kommt morgen auch; sie beauftragte mich, ein Pferd für 4h zu bestellen. Ich wundere mich etwas über diese Einstellung, denn -. Ich muß doch einmal richtig mit ihr sprechen, damit die Lage wieder einmal klargestellt & ihr in Erinnerung gebracht wird. Letztes Mal war sie nicht bes. freundlich zu mir.
Um 5h zu James Alexander.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.23)


