Mi. 23. X.

Mi's Besuch war nett; bei Neumanns waren wir allein & haben uns gut unterhalten. Ausgezeichnetes Essen & gut zu trinken wie immer. So. gingen wir früh reiten (es hatte am Abend vorher geschneit (!) aber war wieder sonnig, wenn auch kalt.) Beim wegreiten trafen wir McAlpin, der uns ein Stück begleitete. Ich ritt Misdeal, weil Tom aus war. Mimi fiel wieder vom Pferd, noch dazu von dem darob recht erstaunten Browny, den ich gleich wieder fangen konnte. Mi. biss sich auf die Zunge & hatte sich bestimmt auch sonst weh getan, denn sie legte sich dann 1h nieder. Um 6h kamen McAlpin, sein Freund J. Adams, ein Photograph & Mrs Bryan. Ad. zeigte wunderbare Bilder, meist Kalifornische Landschaften.

Mit Mi viel gesprochen. Sie fühlt sich jetzt gewiss sehr einsam. Aber es gefällt ihr nun nicht nur in Amerika, sondern sogar in Wilmington. Ich kenne mich bei ihr aber doch nicht aus. Jetzt wird Rostler heiraten. –

Grad. Course gut gegangen; ich glaube, einen weiteren Fehler bei Hicks gefunden zu haben (Excess Demand Curve), von dem bei ihm vieles abhängen würde.

Meine Unterredung mit Dodds von gestern auf Freitag verschoben. Morgen ist die Trusteesitzung, so daß ich leider post festum komme. Viell. sehe ich John morgen.

Mit dem Aufsatz keinen guten Fortschritt erzielt. – Hitler-Franco-Laval-Begegnung. Da wird wieder etwas abscheuliches dabei herauskommen. Von Haberler einen pessimistischen Brief. Hannchen schrieb. Jetzt ist sie auch herzkrank, die Arme. Wo soll das bloss alles hinführen.

Gestern mit Nurkse reiten; er das erste Mal in vielen Jahren. Er war auf Misdeal, ich hatte Tom; heute ging ich wieder, aber allein. Es war sehr schön. Ich finde, daß ich in den letzten Monaten viel weniger Kopfweh hatte, als jemals zuvor. Manchmal leicht, z. B. wegen Wein, oder aus sonstigen erkennbaren Gründen, während ich sonst nie wusste, woher sie kamen. Es ist eben die Bewegung, regelmässig & in frischer Luft.

Ich müsste dringend nach N. Y.: Schneider, Diana, Helen.

Der FM Tuner kam vorgestern. So verschieden & so plastische Musik. Leider noch Störungen, weil die Antenne nicht gut ist & die Signale nicht stark genug sind, um Autointerf. zu stoppen. Gestern ein Konzert gehört, wie noch niemals via Radio. Heute war schon James Alexander hier, sich das Wunder anzuschauen. Er wird bald wiederkommen. Nurkse schenkte mir die 4. Symphonie von Beethoven, was sehr nett von ihm ist.