Mo. 11. Aug.
Wir waren in der Cartwhell Inn bei New Hope & es war sehr schön. Wir sassen lange auf der Terasse, ganz unbelästigt von Fliegen oder Mücken.
Wieder etwas an Broschüre u. Aufsatz gearbeitet. Es fängt an sich zu klaren. Im Aufsatz wird noch eine Bemerkung über die Meßbarkeit des Nutzens gemacht werden. Es stellt sich übrigens heraus, daß man leicht Annahmen ähnlich der Komplementarität machen kann (völlig vernünftige & durchaus empir. mögl. Annahmen) durch die die gesamte Indiff. Curv. Analyse hinfällig wird. Statt dessen sind die Präferenzen des Indiv. teilweise geordnete Mengen.
Mit der Mengenlehre geht es langsam weiter. Es wird rasch schwierig, aber bald erscheinen einem frühere Schwierigkeiten trivial. Hoffentlich bleibt das so. Ich fange nun an, ihre Bedeutung zu sehen. Die obige Bemerkung ist eine Illustration für ihre Anwendbarkeit (und nicht die einfachste!) Heute wieder daran gearbeitet.
Ellis schrieb mir; er ist mit meinem Hicks-Aufs. sehr einverstanden & glaubt, daß nur Machlup so sehr von H. eingenommen sei. Boulding soll aber eine enthusiastische Rez. geschrieben haben. Mit B., der schon lange hier ist, noch gar nicht zus.gekommen.
Eben besuchte mich Hermann Weyl. Sie sind vor kurzem von Mt. Desert zurück. Eine nette Unterhaltung. Von der Mengenlehre will er gar nichts wissen; das sei reichlich verstiegene Math. oder zumindest könne man dort nicht recht beweisen, man müsse mehr glauben, daß dies alles so sei. Johnny sei hier viel positiver in seiner Einstellung. Man sieht also, wie unfertig die Math. ist, wenn diese 2 Leute solche divergente Meinungen haben. Johnny meint ja nun auch, daß bes. die Logiker die Mengenth. nicht verstanden haben, z.B. nichts von Bosel-Suslinschen Mengen und der proj. Geometrie wüssten, was sie viel vorsichtiger machen würde.
Gestern war Mimi da. Sie kam Sa. & wir fuhren nach Seaside Heights. Das Meer war herrlich, grosse Brandung, das Wasser warm. Dinner in der Avon Inn. Gestern bei Neumanns z. Dinner, wo noch ein deutscher Jude Gottfried mit (netter) ungar. Frau; und Reves. G. war wesentlich mehr unangenehmer Piefke als Jude (wie man das so oft findet und was doch so deutlich zeigt, wie wenig wert der Rassenbegriff ist). Mimi ist nervös, verliert an Aussehen, viell. wegen Abspannung. Mit ihrer Scheidung will sie weitergehen, obwohl ihr Maxwell aufgeregt gekabelt hat. Es tut mir sehr leid um sie. Manchmal sehe ich die alte, frühere Mimi in ihr & dann tut es mir bes. weh.
Heute z. Dinner habe ich DeWald, Nurkse & Herzfeld eingeladen (Peacock Inn), denen ich das schon schuldig bin.
Douglas Brown soll angeblich Secretery of Labor werden, nach Miss Perkins. Es ist ganz möglich und er wäre viell. recht gut; viell. fehlt es ihm an administrativer Erfahrung.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.24)


