Mittw., 21: Jan. 42
Viel weitergebracht. Etliche Tage, während ich erkältet war, Johnny in N.Y. war, brachte ich das ganze MS in Ordnung, macht Notizen etc. Jetzt sind wir beim Poker. Heute & gestern war J. hier & es ist gut gegangen. Wir machten einen Überschlag & denken (d. h. er meinte), der Gesamtumfang werde sicherlich 400 Druckseiten werden; eher mehr. Das wird eine schöne Geschichte werden! Wir sagen uns aber, daß man es nur schon gründlich machen soll. Heute lernte ich Stone (Harvard) kennen, dem Johnny von der Arbeit erzählt hatte. Doob ist noch pessimistischer als je; er meint, sie werde das Schlechteste der Ök. mit dem schlechtesten der Math. verbinden & er wolle das Buch rezensieren. Fein! Haberler hat Johnny nach Harvard eingeladen; er wird viell. den Vortrag über die Prod.gleichungen wiederholen. Ich will das mit ihm noch besprechen. Es wird im März sein.
Sonst nichts bes. los. Ich habe gar keine Vorbereitungen für das Semester getroffen; aber es wird schon gehen. Bald muß ich mit der Broschüre für das Ntl. Bureau beginnen. Ich habe nun schon eine Menge Statistiken. Garvy ist recht brauchbar.
Mit den ökon. Collegen komme ich gar nicht zus.; manchmal sehe ich Lutz, der immer gloomy ist etc. Oder Duncan beim Lunch im Klub, wo er meist in Schlaf versinkt. Er scheint wohl krank zu sein. Graham bringt sein Buch "Design for Democracy" hier in der PU Press heraus. Es soll fürchterlich sein.
Vor 8 Tagen in N.Y. mit Madline im Schwed. Rathskeller (52nd & 3rd Ave.), sehr nett. Ich mag sie wirklich (& kann mich doch nicht entschliessen; oder viell: noch nicht). Ich kenne mich selbst nicht aus. Es wäre so nett, sie hier zu haben .
Ich bin mit meiner Gesundheit nicht zufrieden. Lauter kleine Beschwerden: Sodbrennen, Kopfweh, Verstopfung etc. Oft nacheinander & nur lästig. Viell. sollte ich mich einmal genauer untersuchen lassen. Ich habe die Restaurants satt. Das geht nun seit 20 Jahren. Im Klub ist das Essen gut, aber oft fad. Ich bin für sehr einfaches Essen und gerade diese Dinge bekommt man nicht.
Was soll ich über die Eltern & Hannchen schreiben. Man denkt so oft daran. Und es gibt gar nichts zu sagen. Sie müssen es sehr traurig haben. Viell. hätte ich sie doch hierher bringen sollen? Viell. Hannchen später?
Heute las man, daß die Österreicher wohl ausgenommen werden & nicht als Enemy Aliens zu behandeln sein werden. Das wäre ja sehr erfreulich. Otto soll sich sehr darum im State Dep. bemüht haben. Den Koreanern soll es auch noch zugebilligt werden; die sind schliesslich schon seit 1910 unter jap. Herrschaft.
Nach dem Poker kommt "ein Indianergeheul, darüber, daß man psycholog. Vorgänge eben doch sehr genau & gut mathem. präzisieren kann". Dann folgt einiges über Utility & Linearity. & dann werden wir wohl die Revision des § über Nutzenmessung schreiben.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.24)


