So. 7. Juni

So viel ist wieder passiert: 1000 Flugzeuge auf Köln, (vor 8 Tagen), 1000 gegen Essen etc. – Grosse Seeschlacht im Pazifik, bei der die Japs drauf gezahlt haben dürften, grosse Kämpfe in Libyen.-

Mit der Univ. ist es für dieses Sem. vorbei. Manche Studenten schrieben sehr gute Exams. Mir tut es leid, die Jungen in den Krieg gehen zu sehen; aber sie sind sehr brav, & scheinen zu verstehen, worum es geht.

Viel mit Johnny gearbeitet, auch heute früh. Wir sind auf ca. S. 530 (!), noch etwa 200 Seiten zu schreiben – !! Wir haben das VII. Kap. bereits in 2 Kap. gespalten. Johnny spricht immer mehr von der Notwendigkeit weitere gemeinsame Publikationen zu machen. Das wird auch sehr notwendig sein, weil die Theorie noch viel weiter entwickelt werden muß. Hoffentlich werden wir noch schöne weitere Ergebnisse haben.

Di. war ich in N.Y. im Bureau. Nachher traf ich Madeline im New Weston (sie brachte eine Freundin zum Cocktail) & wir assen dann im Parisien, wo es uns beiden sehr gefällt. Sie war ganz reizend, sah hübscher aus als je & ich bin ein Esel. Je mehr ich mir alles überlege. Ich glaube, daß sie mich schon sehr gerne haben muß. – Lunch mit Sproul, J. Williams & Mr. Case (neuer Präs. von Colgate Univ.). Sehr nett. Sproul ist zuversichtlich; aber wir waren alle im Klaren, daß die Inflationsgefahr sehr gross ist & steigen wird.

Heute vor 8 T. bei McAlpins zum Lunch, und um 4h mit beiden 2h reiten. Alles war sehr nett & wir haben uns gut gesprochen. Sie (Sally) gefällt mir sehr gut. Eine alte Freundin von ihr, Mrs. Tyler, war auch dort.

Gestern Dinner bei Mr. & Mrs. Gould (Edit., Ladies' Home Journal), noch Judge Bok (Satevepost), Mr, Mrs Lindley (Colliers), 2 Gallup; 2 Rubicons. Schöne Farm, netter Abend. Miss J. Struther ("Mrs Minnie")

Das Sofa ist da & sehr bequem & angenehm. Es scheint mir die Farbe (Sand) etwas licht, aber das ist wohl nur der erste Eindruck. Der Schreibti. schien mir auch zu gross, aber jetzt nicht mehr. Nun können 6 Leute sofort sitzen, & leicht 4 mehr.

Morgen beginne ich im ernst mit dem Occ. Paper. Es muß bis Sept. fertig sein.

Es scheint, als ob Wells doch recht hatte mit seinen Phantasien über die künftigen Kriege. Eine feine Welt! – Man will 30000 Flugzeuge im Mon. gegen Hitler senden. Wenn das gelingt, muß Deutschland vor dem Winter brechen. Davon bin ich fest überzeugt. – Aber der "Frieden"? Es wird Jahre & Jahre dauern, bevor etwas Stabilität kommt. Der jap. Krieg wird ohnehin länger dauern.

Heute war es sehr heiss. Eben grosses Gewitter, mit viel Lärm. Man denkt, was in einem grossen Air raid sein mag & kann es sich nicht denken.