23. Sept. 42
Von den Eltern eine Red cross message, die ich am 15. beantwortete (Muttels Geb.). Sie scheinen zu glauben, daß ich meine Stellung nicht mehr habe. Daher schrieb ich emphatisch: entirely as usual.
Sonntag Mo. war Madeline hier; sie war reizender als je und sehr zärtlich. Sie ist wirklich affectionate und so hingebungsvoll, daß ich das nie werde vergessen können, weil ich ähnliches nie erlebt habe. Sie kam gegen 5h, wir fuhren etwas spazieren, hatten cocktail bei mir, assen bei Lahiere und waren dann lange bei mir, wo sie sich gar nicht trennen konnte. Montag morgen rief ich sie an: ich solle sie besuchen kommen! So ging ich zu ihr in die Tavern. Sie lag noch im Bett. Was für ein entzückendes Wesen.
Johnny und ich arbeiteten Mo. abend und schrieben eine Interpretat. für den Fall Cn-1 Das Theorem hat 41 Lemmas (!); nun ist dieses Kap. ganz fertig. Ich fahre Sa.-So. nach Washington. Wir arbeiteten bis 12h. Um 415 a.m. holte ich ihn ab, brachte ihn n. Trenton und legte mich um 5.30 wieder ins Bett.
Wenn wir jede Woche ca. 15 Seiten schreiben können, sollten wir bis Weihnachten fertig sein.
Mitchell sehe ich morgen in N.Y.; das MS über Konj.theorie scheint ihm sehr gefallen zu haben nach den Kommentaren zu urteilen. Ich möchte es doch irgendwie druckfertig machen. Das MS für die Broschüre dürfte ihm daher auch zusagen. Hoffentlich macht Burns keine Schwierigkeiten. Burns versteht nichts von den wiss.-theoretischen Fragen. Johnny will das Konj.-theor. MS lesen; das wäre sehr nett. Es soll doch annähernd wenigstens im Niveau des Buches sein. Er war letztes Mal bes. nett; sie hatten Fakult.Sitzung und er war wieder unglücklich über die Ökon. dort. Riefler ist in London, mit dem Rang eines "Minister". Dafür ist er sehr geeignet & ich hoffe, er wird bei dieser Carriére bleiben. Warren wird aber uns erhalten bleiben. Mitrany kommt zurück; ganz überflüssig. Als Gesellschafter ist er amüsant, aber sonst? Stewart ist ganz stur.
3 Vorles. gehabt; man muß erst wieder warm werden. Im Grad. C., der doch stattfindet, 4 Studenten. Ich fange an mit Wirtschaftsrechnung im Sozialist. Staat. Es scheint aber, daß die Leute über Sachen aus dem Buche etc. hören wollen. Darauf kann man gerne eingehen. Ich habe nicht viel Zeit.
Wald & Frau waren Sa. hier. Sie ist ganz nett. Er hat sich herausgemacht, auch gar nicht arrogant, wie eine Zeitlang. Er ist sehr an dem Buch interessiert und sah sofort, was alles lost ist. Er glaubt, daß die Math. darin für die Statistik wichtig werden kann (da sie auch wesentlich ein MinMaxProblem enthält). Er wird sicher eine Rez. schreiben, und sie wird Hand & Fuß haben. Ich will ihn wiedersehen, ohne solch langen Zeitintervall.
Loveday schickte mir einen revidierten Bericht der Del. on Econ Depressions. Das auch noch. Ich habe wenig Vertrauen.
In Russland wird schwer gekämpft & es ist ein Wunder, wie die Russen aushalten. Hitler verliert immer mehr; jetzt fängt er an sich aufzureiben & sich auszugeben. Aber ich sehe keine alliierte Aktion & Strategie. Ägypten ist der Schlüssel! Jetzt muß man von dort aus angreifen, & wenn möglich, gleichzeitig von Gibraltar her kommen. Es ist traurig.
So viel für jetzt. Morgen sehe ich Madeline, mit der ich vorhin telefonierte. Sie schien sehr froh, mich sehen zu können.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.24)


