Do. 3. Dez.
Das Meeting war nicht besonders gut; Madeline ist erst Do. gekommen & wir telefonierten. Sonntag war ich in Wash. und wir haben eine ganze Menge fertig bekommen. Aber: Johnny muß in 4-8 Wochen nach England!! Wir werden bis Neujahr schon fertig werden, nur die Revisionen, Fußnoten, Literaturangaben bleiben. Er möchte, daß Murray (N.Y.) mir helfen soll, auch bes. bei Vereinheitlichung der Notationen. Für Korrekturlesung könnte Anderson hier helfen. Das ist also der Krieg. Es kann natürlich mit seiner Reise etwas dazwischen kommen, da die Navy-Ordnance ihn nicht gehen lassen will. Er wird mir sehr abgehen.
Wir hörten Churchills Rede. Gingen dann zu Cocktails zu Rolls, wo noch, u.a., Mason, Friggin, Laursen, R.G.D. Allen, Hutton etc. waren. Alle sind sehr optimistisch. Ich glaube etwas zu sehr.
Mo. früh um 8h mit Johnny ab. Er stieg in Aberdeen aus; ich nach N.Y. Ntl. Bureau & dann ins New Weston, wo ich um 6h Madeline traf. Sie kam freudig auf mich zu & küsste mich in der Hotelhalle. Wir hatten Cocktails, gingen zum Canari d'Or & dann zur # 1 Bar (wo ein Zauberer erschien, der sehr gut war). Sie erzählte eifrig & lebhaft von Arizona & war sehr nett. Am Di. lunchten wir & Miss Pritchett, die jung & hübsch ist (auch Powers), aber nicht an Madeline heranreicht. Aber sie ist sehr intelligent. Ich fuhr um 3h heim. Madeline kommt Samstag, wird bei Morse's wohnen, was sie schon lange schuldig ist. Wir werden aber schon gute Zeit für einander haben. Ich kaufte ihr vorige Woche ein Weihnachtsgeschenk: ein herrliches Goldarmband, sehr modern, Weiss & Rot Gold (von Brand-Chatillon). Sie hat keine Ahnung, daß ich ihr so etwas ziemlich kostbares (185,-) geben werde & ich freue mich schon auf den Moment. Was immer aus uns werden mag, sie soll dieses Andenken an mich haben, denn ich bin ihr so dankbar für so viele schöne Stunden & ihre liebevolle Zuneigung .
Sonst nicht viel. Die Russen sind offensiv, in Tunis geht es nicht so gut, weil wir nicht genug Fighters haben (schwer zu verstehen), die Japaner haben wieder viele Schiffe verloren.
Di. Abend bei Lowe's: Thomas Mann & Frau, Einstein, Weyl etc. Es war sehr nett. Mann schaut blendend gesund aus und nicht wie 67, sondern kaum 60. Einstein ist nur 62 & wirkt älter. Th. M. hat den letzten Band der Josephslegende fertiggestellt. Nun bedauert er es, nicht mehr hier zu wohnen, obwohl ihm in Calif. die Sonne & die starken Farben zusagen; es fehlt scheinbar etwas an dem geistigen Leben, das hier reger ist.
Vorles. etc. gingen gut. Nur noch 2 Wochen. Das Kapit. III für Bus. Cycles nimmt Gestalt an (in der erweiterten Disposition).
So long. Italien ist so oft & so schwer bombardiert worden: bes. Turin & Genua. Die Armen: Einaudi, Cabratri, Florenz, Venedig, Bologna stehen auf der Liste. Es ist abscheulich, daran zu denken. Wenn es nur wirklich wahr ist, daß man die Freiheit nach dem Kriege auch behalten wird, dann kann man den Gedanken der Zerstörung dieser Städte ertragen.
Vorigen Mittw. war Siegel am Abend bei mir. Ein so gescheiter & netter Mann. Wir haben uns recht angefreundet. Er will auch unser Buch lesen; und das ist ein sehr genauer Leser!
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.24)



