Mi. 18. Aug. 43.
Sizilien gänzlich erobert. Grosse Konferenz in Quebec, die wohl viel produzieren wird. Riesige Luftaktionen in Europa. Vor einigen Tagen haben amerik. Flugzeuge aus Afrika Wr. Neustadt angegriffen (bei Tage!). Es scheint der Luftwaffe ernstlich an den Kragen zu gehen. Wenn das einmal richtig anfängt, geht das in geometrischer Progression.
Sa. war es grässlich heiss. In der 4. Stunde wusste ich kaum noch, was ich sagte. Aber die Area Vorles. gingen ganz gut. Ich werde noch 2 Wochen lesen & dann Gäste haben. So. früh war ich reiten & gestern wieder. Es war sehr schön & tut mir sehr gut. So. nachmittag kam Mimi; am Mo. früh fuhren wir nach N.Y. So. Dinner in der Tavern, von wo wir mit Neumanns, die später nachkamen, in die Balt gingen; dann scheussliches Kino, aus dem wir früher weggingen. Im NBur. sehr viel besprochen, so daß nun das weitere Material für das Occ. Paper bereitet werden kann. Es dürfte viel reichhaltiger werden, als ich erst dachte & es fallen einem immer neue Sachen dazu ein. Mo. & heute hier lange Disk. mit Jan Smut, der viel weiss, aber ich kenne mich nun auch ganz gut aus. Er arbeitet über den Londoner Vorkrieg-geldmarkt. Oshima ist ganz eifrig, aber er hat noch immer keinen richtigen Überblick; das wird kommen. Er lud mich zum Lunch in ein jap. Restaurant ein, wo es Bambussprossen etc. gab. Ganz gut, aber nicht für oft.
Mimi traf ich Mo. um 5h im Plaza; wir hatten Cocktails im St Regis, & assen im "Caviar". Ich fuhr um 9h, sie um 9.30 p.m. Es war ganz nett, ich bin gern mit ihr beisammen; es gibt doch so etwas wie Freundschaft, trotz der Zwischenfälle. Aber ich empfinde keine Anziehung, die darüber hinausginge. Es tut mir leid; aber es hat eben seine tiefen Gründe, über die ich nicht hinwegkäme.
Sonst nichts weiter. Doch: Gestern war Wald hier & hielt Vortrag. Er ist nett; wie Gödel richtig sagte, ganz "arriviert", aber nicht mehr so eingebildet. Auf das Buch ist er schrecklich neugierig & wird es sicher lesen. Er behauptet, eine völlig neue statist. Theorie zu haben; die NDRC hat sie momentan gepachtet. Seine Frau kam auch. Ich soll sie (& das Baby!) in Shelton bestimmt besuchen kommen. Beim Nachtmahl war ein chin. Math. Prof. Chen. Er ist in 1 Tag von Chungking nach Indien, & in 6 Tagen von dort nach N.Y. geflogen. Was für eine Welt! Übrigens ein besonders netter Mensch; ich werde ihn einmal einladen.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)


