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tagebücher / 1943-44 / 1943-09-20

Mo. 20. Sept. 43.

Freitag hatten Johnny & ich Besprechungen mit 3 Leuten von der Maple Press. Es gibt noch Details, bes. über Subscripts zu Subscripts etc. Ich bekomme noch Probe Galleys & dann kann der Satz beginnen. Mit dem 1. Kapitel fängt man auf alle Fälle diese Woche an, weil dort keine Probleme vorkommen. Johnny fuhr Sa. nach Arizona auf etwa 2 Wochen.

Vorige Woche anstrengend, mit 2 Tagen in N.Y. (mässig), Besuch Mimis am Do. Abend (nett), 2 neue Vorlesungen. Auch diese Woche wird arg werden. – Sa. sah ich Haberlers & "Tasso" kurz; sie waren auf der Durchreise nach Wash. Er wusste nicht viel zu erzählen, es war zu viel Konfusion, wie immer, wenn sie dabei ist.

Das MS ist abgeschrieben & schon 40 Seiten Text. Es kommen wohl noch 20 S. hinzu, dann alle Tabellen, Graphica, so daß = ca. 8-100 Mss. – Es ist aber noch eine Menge Arbeit zu tun & ich will erst schreiben, wenn ich alles beisammen haben. Sonst muß ich zu vieles zu oft umschreiben.

Die Reaktionen zu dem JPE Aufsatz sind interessant. Ansuchen um Separata; W.W. Stewart weiss nicht, was "heuristisch" heisst, Lovasy will "etwas positives", Fetter meint, ich nehme eine Schmollersche Haltung ein (!) etc. – Da ich die folgenden 2 Wochen nur 5h habe, dürfte ich einiges fertig bringen. – Die Korrekturen werden viel Arbeit machen. Man will uns laufend kleine Posten schicken. Der Satz dürfte wohl 2 Monate mindestens dauern (glaube ich).

Mittw. & gestern reiten bei Steeles. Gestern war bes. schönes Wetter & ich habe es sehr genossen. Es tut mir immer sehr gut. Grandslam ist sehr gut, kennt mich genau & wir kommen gut miteinander aus.

Heute ist Siegel zurück gekommen; er wohnt bei Neumanns. Wir wollen uns bald treffen.

Sonst ist wenig los. Aydelotte sitzt in der Tinte. Nicht nur soll er jetzt $ 1500.- für Herzfeld aufbringen, sondern der Council of Learn. Soc. hat ihm geschrieben, daß sie dem Institut prinzipiell kein Geld mehr geben, wenn es nicht die Haltung zu Publikationen gründlich ändert. Geschieht ihm recht.

John Rockefeller schrieb mir einen sehr netten Brief über die ganze Sache. Er hat mit Dodds telef. & dieser bat ihn um $ 1000.-, die John gegeben hat. Die Univ. hat ihren Beitrag auf $ 1500.- erhöht.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1943-44, Eintrag 1943-09-20
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)