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tagebücher / 1943-44 / 1943-11-23

Mo. 23. Nov. 43

Z. T. viel Arbeit, z. T. keine Lust gehabt einzutragen. Dabei gibt es nichts bes. & vieles geht sogar ganz gut.

Das Buch zu ¾ gelesen; heute war Johnny 3 ½h hier & wir haben viel erledigt. Aber zum Umbruch können wir erst gehen, wenn die Zeichnungen ganz fertig sind. Die Druckerei muß erst die Beschriftungen liefern.

Vorige Woche fiel mir ein, man könne die Factor-Analysis auf meine NBER Probleme anwenden. Ich sagte es Johnny, der gleich sehr interessiert war. Heute diskutierten wir sehr darüber & wollen um meine wesentlichsten Zeitreihen der Fourier Analyse unterwerfen etc! Das wird sehr schön werden. Er ist voller Interesse & Eifer. Ich werde mit Mitchell & Burns & Moore darüber sprechen, - Johnny ist netter als je; das Buch macht ihm ebenso Spaß wie mir.

Haberler & Ellis waren Do. hier: Recht nett. H. ist so viel besser, wenn er allein ist! Jetzt war er auch am Buche interessiert & zeigte sich sogar freundlich. Am 13. Dez. ist eine vorbereitende Sitzung für die Delegation; da kommen sie wieder her (u.a.).

Mit den Vorlesungen geht es ganz gut. Hahn & Mises als Gäste gehabt. H. war schwach, M. hatte einen grossen Erfolg. Wir hatten 2 Abend hier, die gut gingen, bes. der mit Mises. Er ist erstaunlich lebendig; man merkt ihm die 60 … Jahre nicht an.

Am 16. Nov. hatte ich mein "Hearing" für die Staatsbürgerschaft. Alles ging gut. Graham & H. Thomas waren meine Zeugen. Nun wird es noch 90 Tage (Min.) dauern, kaum mehr. Die ganze Atmosphäre war denkbar freundlich.

Vorigen Mittw. Sitzung im NB.; langweilig über Schuhe. Nachher mit Barbara Hebbard zum Dinner & Kino. Ganz nett, aber nichts bes. –

Sonnt. vor 2 Wochen mit Mimi am Meer gewesen. Wir hatten "Gas" zus. getan & so ging es. Ein herrlicher Tag. Es war auch nett, einmal wieder Auto fahren zu können. Wenn man im Sommer das hätte tun können, wäre es nicht so anstrengend gewesen. Sie war auch sehr nett.

Gestern bei Dean Root zum Dinner. Wir waren allein. Er ist etwas mühsam, weil er so scheu ist. Aber wenn er auftaut, ist er angenehm. Ich erwähnte, daß ich kaum Bus. Cycles ernstlich betreiben können, wenn man keine Graphica zeige, & die Stud. Statistiken bearbeiten. Er sagte sofort: "What ever you ask for, will be given to you." So werde ich bald das Memo schreiben, über das ich im Sommer mit Howard gesprochen hatte. Ein guter Anfang, um etwas Assistenz zu bekommen. Jetzt muss ich weiterarbeiten.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1943-44, Eintrag 1943-11-23
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)