So. 5. Dez.
Reiten gewesen; herrlichstes Wetter noch immer. Steele's waren da & sehr nett. Ich mag ihn gut leiden. Er hatte um einige meiner Separata gebeten. Heute fragte er, ob ich je als consulting economist tätig gewesen sei. Ich zweifle aber, daß ich mich jetzt aus meiner wiss. Arbeit herausreissen liesse. Ich will ihm aber gern einmal einen Abend widmen. Er kann das Erscheinen des Buches kaum erwarten & will nicht glauben, daß es ihn nicht interessieren wird.
Mir kommt vor, als ob mein früheres wiss. Leben nur voll schwacher Ahnungen gewesen sei. Ich habe wohl immer von Math. & Logik viel erwartet, war aber in mancher Hinsicht misstrauisch, z. T. unter Einfluß K. Menger's. Und mit Recht so. Seit ich Johnny kenne, hat sich das alles geändert & eine ganz neue Periode hat für mich begonnen. Ich bin gar nicht traurig, daß ich manche (viele!) Arbeiten nicht publiziert habe, denn heute würden sie mir nichts bedeuten. Über andere habe ich mir seither weiteres überlegt (Risiko! z. B.) & kann sie nun time permitting wieder vornehmen & viell. wirklich etwas daraus machen. Nur müsste ich nun so schrecklich viel technisches lernen; jetzt weiss ich wenigstens, was von dem vielen ich wirklich will. Und ich habe einen viel grösseren Genuß von der Arbeit als je. (Nicht von dem Occ. Paper, mit dem ich mich gerade plage, da mir das ganze Verfahren nicht passt. Aber als erster Schritt muß es fertig gemacht werden).
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)

