Sa. 4. III.
Gestern Dinner bei Staces. Noch Lord & Lady Russell, 2 Bowers, P. Joseph. Lady R. geht mir auf die Nerven wie selten jemand. Sie will immer so "gescheit" daher reden. Und dann hat sie eine so laute, penetrante Stimme. Er war sehr nett gestern; übrigens ist er dann gesprächig, wenn nicht Leute wie Johnny, Weyl, Siegel etc dabei sind, vor denen er offenbar scheu ist. Er hat ein Buch von 350 000 Wort über Gesch. der Philosophie geschrieben, das bei Simon & Schuster erscheinen wird. Also populär.
Man denkt daran eine Tagung der Deleg. on Econ. Depress. in London abzuhalten. Das sollte im Mai sein. Wäre fein! Aber ich bin skeptisch. Jetzt könnte ich ja als Amerikaner reisen. Und die Univ. müsste irgendwie Vorsorge treffen.
Neulich schaute ich etwas in einem der älteren Hefte nach. Ich war degoutiert mit den Eintragungen. Was für Naivität, Aufgeblasenheit, & Irrelevanz. Wozu schreibe ich eigentlich das ganze Zeug?-
Übrigens: Vor etwa 4 Wochen hatte ich Dinner mit Barbara Hebbard im 123 Club. Ganz nett. Ich fragte sie, wie es mit Madeline ginge: Sie ist nicht mehr bei Powers, sondern bei Bachrach, dem Photografen. Ihr Mann ist 4F, vorzeitig ergraut & fast einen Kopf kleiner als sie!! Ein "Advertising man" aus Nebraska. Das ist alles. Seit ich das gehört habe, ist irgendwie alles leichter geworden. Es kommt mir etwas komisch; oder wie ein Antiklimax vor. Sie waren vor einigen Wochen Sonntags zum Dinner bei Morse's, aber ich wusste nichts davon.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)

