Mi. 31. Mai 1944.
Gestern in N.Y. 2 Stunden im Ntl. Bureau vorgetragen über meine Untersuchung. Es ging sehr gut & alles war interessiert. Ich weiss nun genau, was ich machen will; insbes. bin ich mir über das "Level" der Studie klar. Jetzt kann ich mit dem Schreiben beginnen, bezw. fortsetzen. Im Okt. sollte ich leicht 200-250 Seiten haben. Dass es zu wenig wird, steht nicht zu befürchten!! Mitchell & Burns waren beide sehr freundlich. Es zeigte sich vor allem, daß ich mich wirklich interessiere & einigermassen auskenne.
Von den Eltern Nachricht; vom 24.I. Scheinbar alles in Ordnung. Aber seither ist viel geschehen. Die Wr. Gegend wird immer mehr bombardiert. Eine grauenvolle Zerstörung in der ganzen Welt. Man glaubt in den nächsten Tagen Rom besetzen zu können. Jetzt wird das Eisenbahnnetz Europas zerstört. Wann die Invasion?? Ich glaube binnen 3 Wochen.
Gesundheitlich geht es recht gut. Gar keine Kopfweh mehr! Ich halte mich aber auch noch an die Diät, & nehme mein Belladonna! Im Sommer will ich 3 Wochen völligen Urlaub nehmen; z.B. Cape Cod.
Morgen unsere 3. Conferenz bei Howard. Der Präs. möchte Viner berufen, was Graham sehr ärgert. Ich zweifle, dass V. kommen wird, trotz Hutchins. Ich werde jetzt meine Ansprüche betreffs Assistenz anmelden.
Johnny gestern gesprochen. Wir werden So/Mo arbeiten & hoffentlich bald den Rest erledigen. Er hat etliches gefunden. Aber Ende Juni müssen wir das Imprimatur geben. Es sollte möglich sein.
Mimi seit Wilmington nicht gesehen. Sie wollte heute kommen, aber es wird erst Sonntag.
Letzten So. mit Siegel in Wash. Crossing. Dann bestiegen wir den Hügel mit dem Turm. Das Wetter war herrlich & wir erfreuten uns sehr. Wir waren 6 Stunden unterwegs. Er war netter denn je. Neulich erzählte er mir, wie er sich für seine Vorlesungen vorbereitet. Phantastisch!! Er ist so genau. Er will wirklich zurück; schade. Mich scheint er zu mögen. Morgen fährt er bis zum Sept. aufs Land (Lake Placid).
Mises' Buch ist ein Gräuel. Geschichtsklitterung und auch sonst einfach toll. Aber ganz gut geschrieben.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.25)


